documenta nimmt umstrittene Performance aus Programm
Nach Protesten sagt die documenta die geplante Performance "Auschwitz on the Beach" von Franco "Bifo" Berardi ab. Stattdessen plane man für den 24. August eine Ersatzveranstaltung im Rahmen des "Parlaments der Körper".
Nach zahlreichen Protesten hat die documenta Franco "Bifo" Berardis Performance "Auschwitz on the Beach" abgesagt. Dies teilte das Kunstfestival in einer Pressemitteilung mit. "Wir respektieren diejenigen, die sich vom Titel von Franco 'Bifo' Berardis Gedicht angegriffen fühlen", sagt Kurator Paul B. Preciado. "Wir wollen ihrer Trauer keinen Schmerz hinzufügen."
Geplant sei nun eine Diskussionsveranstaltung im Rahmen des "Parlaments der Körper", teilte das Festival mit. Angekündigt wird eine Session mit Franco "Bifo" Berardi. Man wolle "eine vielstimmige Unterhaltung fördern, gefolgt von der Lesung seines Gedichts, und einer partizipativen Diskussion über die neuen Gesichter des Faschismus und der aktuellen Politiken der Migration in Europa", so Preciado im weiteren.
Die Ankündigung der Performance "Auschwitz on the Beach" hatte zuvor für Empörung gesorgt. "Ich erwarte von einem Performance-Künstler, dass er sich mit der Geschichte des Vernichtungslagers auseinandergesetzt hat", sagte etwa der Publizistik Micha Brumlik im Deutschlandfunk Kultur. Ludger Fittkau bezeichnete die Ankündigung im Deutschlandfunk Kultur als "Desaster".