Ausgebrannt

Von Knut Cordsen |
Die Treibstoff- und Heizölpreise schlagen Kapriolen und nerven die Verbraucher, der Rohöl- und Benzinpreis steigt und fällt. Der <em>Peak Oil</em> ist erreicht, sagen die Experten - die Hälfte allen Öls bereits verbraucht. Da denkt mancher Öl-Konzern schnell um. Und nicht nur das, er dichtet sich auch um: "British Petroleum" wirbt mit dem Claim "BP - Beyond Petroleum" und lässt in Anzeigen wissen, BP fördere zusätzlich zu Öl und Gas auch alternative Energien.
Wenn Öl-Konzerne lyrisch werden, lohnt es sich zu erkunden, was der Literatur zum Thema Öl einfällt. Schon 1975, kurz nach der ersten Ölkrise, dichtete Peter Rühmkorf, er habe sein Leben "ausgehaucht / einfach aufgrund mangelnden / Universalbenzins". Upton Sinclairs 1927 veröffentlichte Ölmagnaten-Saga "Oil!" (dt. "Petroleum!") ist hierzulande seit langem nicht mehr lieferbar, obwohl sie jüngst erst unter dem Titel "There will be blood" erfolgreich verfilmt wurde.

Dylan Thomas reiste 1951 zu den Bohrtürmen nach Persien, um das Drehbuch zu einem Werbefilm der "British Petroleum" zu schreiben und scheiterte. Science-Fiction-Autor Andreas Eschbach beschwor in seinem Roman "Ausgebrannt" 2007 das Ende des Ölzeitalters. In seiner düstereren Zukunftsvision "Fahrenheit 451" prophezeite Ray Bradbury bereits 1953, eine neue Art von Mensch werde kommen: der "Benzinflüchtling".

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