Aussteigerin aus der OCG-Sekte

Dem Kind den Willen brechen

13:59 Minuten
Nahaufnahme von zwei männlichen Händen an einem Laptop. Auf dem beleuchteten Display steht die Aufschrift "Erziehe mit Vision!" doppelt untereinander.
In dem Buch "Erziehe mit Vision!" propagiert OCG-Gründer Ivo Sasek fragwürdige Erziehungsprinzipien. Abigail Mertens hat diese Methoden als Kind am eigenen Leib erfahren. © picture alliance / dpa / Arne Immanuel Bänsch
Abigail Mertens im Gespräch mit Julia Ley |
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5G, Corona-Mythen, Holocaust-Leugnung: Seit der Pandemie ist die „Organische Christus-Generation“ im Aufwind. Mit ihren verschwörungstheoretischen Botschaften erreicht die Sekte auch Nicht-Mitglieder. Eine Aussteigerin erzählt von ihren Erfahrungen.
Julia Ley: Fromme, evangelikale Gläubige, die womöglich politisch rechts stehen oder Verschwörungstheorien verbreiten – diese Art von christlichem Fundamentalismus verbindet man hierzulande oft mit den USA. Aber: Solche Gruppen gibt es auch in Deutschland. Und Experten sagen: Sie gewinnen politisch an Einfluss. Gerade die Coronapandemie hat rechten christlichen Gruppen Aufschwung verschafft, denn die bieten vieles, was für einige Menschen in Krisenzeiten offenbar attraktiv ist: eine feste Gemeinschaft mit klaren Regeln, einfache Erklärungen für komplexe Probleme und das Gefühl, exklusiven Zugang zu einer tieferen Wahrheit zu haben.
Eine christlich-fundamentalistische Gruppe, die in Corona-Zeiten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hat, ist die Organische Christus-Generation, kurz OCG. Die wird von Experten als Sekte eingestuft und gilt als sehr viel radikaler als die meisten evangelikalen Freikirchen. Aber das Beispiel zeigt auch, wohin sich solche Gruppen im schlimmsten Fall entwickeln können – und wie schwer es für Mitglieder ist, da wieder rauszukommen. Abigail Mertens hat den Ausstieg geschafft, mit ihr spreche ich jetzt über ihre Erfahrungen.

Nach außen die perfekte Familie

Frau Mertens, Sie sind schon als kleines Kind, durch ihre Eltern, in der OCG gelandet. Wie ist es dazu gekommen? Was hat ihre Eltern damals angesprochen?
Abigail Mertens: Wir waren vorher in so einer freichristlichen, evangelikalen Gemeinde, die war ganz harmlos. Damals gab es noch Kassetten – ich weiß nicht, ob das heute noch jemand kennt –, aber die wurden heimlich in der Gemeinde, in der wir waren, verteilt. Und daraufhin haben sich meine Eltern das angehört und fanden das gut, was da geredet wurde. Und so sind die dann zu Ivo Sasek und zur OCG gekommen.
Julia Ley: Ivo Sasek ist der Führer der OCG, der die Gruppe gegründet hat. Haben Ihre Eltern Ihnen mal erzählt, was sie daran so angesprochen hat – an dem, was Ivo Sasek da erzählt hat?
Abigail Mertens: Ich glaube, ganz besonders, dass diese Familie Sasek so ein perfektes Bild nach außen gezeigt hat. Ich habe insgesamt vier Geschwister.* Wir waren alle schon auf der Welt und meine Eltern hatten das Ziel, gut erzogene Kinder in die Welt zu setzen, die an Gott glauben und ihm nachfolgen. Ich glaube, die Einheit, die diese Familie ausgestrahlt hat, war eigentlich der Hauptgrund, weshalb meine Eltern sich Ivo angeschlossen haben.

Keine Sünden begehen und den Eltern gehorchen

Julia Ley: Das ging also wirklich ganz stark von dieser Führungsfamilie aus: das Vorbild, das man vielleicht nachleben wollte. Wie muss man sich denn das Aufwachsen in so einer Gruppe vorstellen und auch den Alltag? Wo haben sie gelebt? Wie oft ist man in die Gemeinde gegangen? Was genau hat man da gemacht? Gab es dann einen Gottesdienst wie in einer „normalen“ christlichen Kirche?
Abigail Mertens: Ja, es ging sehr viel – und das ist natürlich im Glauben eigentlich immer so – um die Frage nach Hölle und Himmel. Und eben: Man soll keine Sünden begehen und den Eltern gehorchen. Das waren die zentralen Punkte in meiner Kindheit und man ist dann natürlich zu diesen Versammlungen und so weiter hingefahren.

Aber es geht auch darum: In der OCG hat jeder die Aufgabe, im Organismus mitzufließen oder auch den Eltern zu gehorchen. Der Vater ist das Haupt, dann gibts die Mutter und dann die Kinder, die den Eltern nachfolgen sollen. Und da gibts bestimmte Regeln, woran man sich halten muss, damit man Gott wohlgefällig lebt.

Schläge – weil auch Jesus unseren Willen bricht

Julia Ley: Sie haben schon angesprochen: Gehorsam war ein großes Thema, der Glaube, die eigene Überzeugung, das wurde vor allem im Familienbild gelebt. Sie haben mir im Vorgespräch schon erzählt, dass auch körperliche Züchtigung – also Schläge, um es mal deutlich zu formulieren – in ihrem Elternhaus keine Seltenheit waren, dass das durchaus vorgekommen ist. Sind solche Erziehungsmethoden denn auch Teil dessen, was die OCG lehrt?
Abigail Mertens: Ja, auf jeden Fall. Es gibt ein Buch von Ivo, das heißt „Erziehe mit Vision“. Und da sagt er: Es gibt ja dieses Vaterunser und „dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“. Und daraus folgert Ivo in diesem Buch, dass man den Kindern den Willen brechen soll, weil ja Jesus unseren Willen auch bricht, also von erwachsenen Menschen. Und so wird das dann auch praktiziert.

Man darf also als Kind keinen eigenen Willen haben. Und ich hatte das Problem, dass ich einen sehr starken Willen hatte und dann ist das natürlich miteinander kollidiert.

Sich den eigenen Eltern ausgeliefert fühlen

Julia Ley: Was waren zum Beispiel solche Momente, in denen das kollidiert ist?
Abigail Mertens: Also mein Hauptproblem war eigentlich von klein auf, dass ich immer ein bisschen dicker war als meine ganzen anderen Geschwister. Das kam auch aufgrund dessen zustande, dass ich als Zuckerbaby geboren wurde. Meine Mutter hatte Schwangerschaftsdiabetes, da bin ich schon mit über fünf Kilo auf die Welt gekommen und hatte immer schon Probleme.
Selbst wenn ich sehr wenig gegessen habe, war ich immer ein bisschen dicker als meine Geschwister. Und das ist ein Zeichen von – das steht ja auch in der Bibel – enthaltsam sein, also nicht so viel essen. Und man hat ja dann immer an meinem Gewicht gesehen, dass ich unenthaltsam bin, obwohl ich eigentlich wirklich nicht viel gegessen habe. Also, das ist jetzt meine Meinung. Aber daran haben meine Eltern das halt festgemacht, dass ich nicht im Geist bin und dass man auf mich aufpassen muss, dass ich keine Sünde begehe.
Die OCG-Aussteigerin Abigail Mertens lächelt in die Kamera.
Abigail Mertens ist als Kind in der OCG-Sekte aufgewachsen - 2018 wagte sie den Ausstieg. Ihren Glauben an Gott hat ihr die Erfahrung nicht genommen.© privat
Dadurch habe ich natürlich immer weniger zu essen bekommen von meinen Eltern als meine anderen Geschwister. Und dadurch habe ich mich weniger geliebt gefühlt von meinen Eltern. Und dadurch habe ich meinen eigenen Willen durchgesetzt, ich war halt ungehorsam, weil ich dann nicht unbedingt funktionieren wollte. Ich habe dann auch zu einigen Sachen „Nein“ gesagt. Es gab so Dienste wie Treppen fegen – und da habe ich dann einfach gesagt, „das will ich nicht machen“. Und dafür gab es dann Schläge.

Und durch diese Schläge zerbricht sehr viel Vertrauen. Und das macht dann natürlich schon Angst als Kind, wenn man weiß, dass man seinen eigenen Eltern so ausgeliefert ist und die einem so wehtun können.

Wie ein Gott behandelt

Julia Ley: Eine wirklich schillernde, aber auch sehr beängstigende Figur in dieser Bewegung ist ja der Gründer der OCG, den Sie auch schon angesprochen haben: Ivo Sasek. Er lebt mit seiner Familie in der Schweiz, wo auch das Zentrum der OCG ist, und er hat so eine Art Imperium aufgebaut. Dazu gehören ein Verlag, Zeitschriften, eine Filmproduktionsfirma, aber zum Beispiel auch der Fernsehsender Kla.TV, der gerade seit der Corona-Pandemie auch ein Publikum außerhalb der OCG erreicht, weil dort regelmäßig auch Verschwörungstheorien verbreitet werden. Wie ist das denn, wenn man innerhalb der OCG ist: Welche Rolle spielt da Ivo Sasek? Wie war vielleicht auch ihre ganz persönliche Beziehung zu ihm?
Abigail Mertens: Ich habe jetzt Ivo nie als Heiligen angesehen, aber er wird halt so angesehen in der Gruppe. Also wie Gott sozusagen. Wenn Ivo etwas sagt, dann stimmt das, dann ist das richtig. Und wenn man dann etwas gegen ihn sagt, dann stimmt eher mit einem selber was nicht als mit Ivo. Der hat schon einen sehr hohen Stellenwert bei den ganzen Mitgliedern und deswegen kann man gar nicht viel gegen den sagen.
Julia Ley: Ist das auch etwas, was er über sich selbst sagt, dass er so etwas wie ein Heiliger oder ein Prophet ist?
Abigail Mertens: Also, ich persönlich glaube, dass er das jetzt gar nicht groß sagen muss. Das machen seine Anhänger schon ganz alleine, die halten extrem viel von dem.

Das Angstkonstrukt aufrechterhalten

Julia Ley: Ein Merkmal der OCG ist ja auch, dass der Gründer Ivo Sasek wirklich auch Verschwörungstheorien, zum Beispiel über Corona, aber auch 5G etc. verbreitet. Warum, meinen Sie, ist das so wichtig in dieser Bewegung?
Abigail Mertens: Weil man dadurch diesen Glauben, dass die Wiederkunft von Christi nah ist, aufrechterhält und man die Leute dazu bringt, Angst in sich selber zu schüren und sie dadurch zum Mitwirken animieren kann. Und das ist, glaube ich, das Ziel dahinter. Man versucht dadurch dieses Angstkonstrukt aufrechtzuerhalten und dann auch selber die Lösung zu sein für dieses Problem.
Julia Ley: Also, sich von der Außenwelt abzugrenzen, der bösen bedrohlichen, und dadurch sozusagen die Bindung an die Organisation zu stärken.
Abigail Mertens: Genau.

Wie der Teufel auf Erden

Julia Ley: In den letzten Jahren sind ja einige Fälle wie Ihrer bekannt geworden, also OCG-Aussteiger und -Aussteigerinnen, die mit ihren Geschichten auch an die Öffentlichkeit gegangen sind. Unter anderem haben drei Söhne von Ivo Sasek öffentlich über ihren Austritt gesprochen. Woran, glauben Sie, liegt das, dass sich jetzt mehr Menschen abwenden?
Abigail Mertens: Ich denke mal, viel hängt damit zusammen, dass ich selber – das war 2018 – mit der DPA diesen Artikel verfasst habe und da wirklich mit Gesicht rausgegangen bin. Ich habe schon mitbekommen, dass das ordentliche Wellen geschlagen hat. Allein, sich das zu trauen, das war für mich selber damals ein Riesenschritt: zu den Medien hinzugehen, die eigentlich in der OCG so verhasst sind und wie der Teufel auf Erden dargestellt werden. Dann geht man dahin und redet da.
Julia Ley: Vielleicht gibt es da auch tatsächlich so eine Art Nachahmer-Effekt? Man traut es sich eher, weil man gesehen hat, jemand anders hat das auch geschafft?
Abigail Mertens: Das denke ich mal. Aber ich möchte mich jetzt auch nicht selber in den Himmel loben.

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Julia Ley: Aber es ist ja eine mögliche Erklärung. Sie haben es jetzt selbst schon angesprochen, ich wollte gerne auch darüber noch mit Ihnen sprechen: Sie haben mit Anfang 20 den Weg aus der OCG herausgefunden, durch ein einschneidendes Erlebnis kann man, glaube ich, sagen. Sie sind nämlich schwer krank geworden. Was genau ist damals passiert?
Abigail Mertens: Ich hatte die Schweinegrippe bekommen, und das kam aus dem Nichts. Und dann wurde es bei mir so schlimm, dass ich ins Krankenhaus musste. Und ich habe halt nie – also weder von meinen Eltern noch von der OCG – diese Zuneigung oder diese Aufmerksamkeit bekommen, die ich da im Krankenhaus bekommen habe.

Das war für mich einschneidend, denn man hat mir immer erzählt, die Außenwelt ist böse und du musst dich in acht nehmen und so. Und das war genau das Gegenteil im Krankenhaus.

Krankheit als Zeichen der Sünde

Mir ging es halt schlecht und eigentlich ist Krankheit in der OCG ein Zeichen dafür, dass man nicht „im Geiste“ ist. Das heißt, dass man irgendeine Sünde auf sich trägt. Und dass ich dann im Krankenhaus so gut behandelt wurde, obwohl ich krank bin, also sozusagen nicht „im Geist“ bin, das fand ich sehr beeindruckend. Das hat in mir dann diesen Mut geweckt, das zu wagen. Ich habe gedacht, ich möchte auf jeden Fall da raus. Und da konnte mich dann auch niemand mehr abhalten.
Julia Ley: Das heißt, es war auch diese Erfahrung von Mitgefühl, vielleicht kann man sogar sagen, Barmherzigkeit der Außenwelt?
Abigail Mertens: Ja, auf jeden Fall.
Julia Ley: Welche Konsequenzen hatte denn diese Entscheidung für Sie ganz persönlich: Hat man sie damals von Seiten der OCG kontaktiert, vielleicht auch bedroht?
Abigail Mertens: Das Problem fing da an, als ich angefangen habe, mit der DPA oder mit den Medien zu reden. Die OCG hat dann meinem Vater gesagt, dass ich auf die Straße gesetzt werden soll, samt meiner kleinen Schwester damals. Und da war dann die ganze Zeit diese Angst, setzt mich mein Vater auf die Straße oder nicht? Das hat er dann nicht getan, aber das hatte zur Folge, dass er aus der OCG rausgeschmissen wurde. Er wurde von heute auf morgen rausgeschmissen. Aber ich hatte mir schon im Vorhinein Sicherungen verschafft, wenn er mich zu Hause rauskicken würde, dass ich dann bei anderen Leuten unterkomme.

Den Austritt als Rache verstanden

Julia Ley: Wie sind denn ihre Eltern mit dieser Entscheidung umgegangen? Konnten die diesen Weg nachvollziehen?
Abigail Mertens: Überhaupt nicht. Es war sehr lange in meiner Familie so, dass alle, auch meine Geschwister, gedacht haben, dass ich einen Rachefeldzug plane und durchführe. Bis sie dann selber auf den Trichter gekommen sind, dass die OCG alles andere als heilig und toll ist.
Julia Ley: Was macht das denn mit dem eigenen Glauben, die Erfahrung, in so einer Sekte gewesen zu sein? Kann man danach überhaupt noch an Gott glauben?
Abigail Mertens: Also, ich glaube immer noch an Gott. Der war auch mein fester Anker, auch wenn ich in sehr große Schwierigkeiten kam, emotional und psychisch, innerhalb der OCG. Manche denken ja, das, was in der OCG gesagt und getan wird, das ist Gott. Das habe ich nie gemacht. Ich habe immer Gott und OCG voneinander getrennt, bei allem. Und deswegen bin ich auch nicht zerbrochen an dem, was ich alles erlebt habe, weil ich halt Gott selber für mich hatte.
Julia Ley: Wie geht es Ihnen denn heute mit all diesen Erfahrungen? Das ist ja jetzt insgesamt vier Jahre her, seit sie ausgestiegen sind. Gibt es auch Momente, wo man so eine Gemeinschaft, vielleicht auch die eigene Familie, trotz allem vermisst?
Abigail Mertens: Also, ich habe zu meinen Geschwistern ein gutes Verhältnis, da vermisse ich jetzt nichts. Ich bin froh, dass wir uns alle miteinander gut verstehen. Aber die Gemeinde, also die OCG, vermisse ich nie. Mein Problem ist eher, dass ich merke, dass ich von der OCG schon geprägt wurde.

Immer die Angst, einen Fehler zu machen

Man hatte ja früher immer Angst, Fehler zu machen. Oder man hat immer Angst vor irgendwelchen Strafen. Dieses Problem verfolgt mich bis zum heutigen Tag, weil das so in einem drin ist. Und bis man das rausbekommt und bis die Wunden heilen, das dauert so seine Zeit.

Julia Ley: Was hätten Sie sich selbst denn in dieser Zeit, als der Ausstieg akut war und vielleicht auch in der ersten Zeit danach, gewünscht und was für Unterstützung, würden Sie sagen, sollte es für Menschen wie Sie geben, die versuchen, aus so einer Sekte auszusteigen?
Abigail Mertens: Was ich mir am meisten gewünscht habe, war, dass man mir zuhört. Ich habe das auch auf Umwegen gemacht. Ich habe mich dann in einem Forum angemeldet damals und habe mir da von der Seele geredet. Das kam einfach alles so aus mir raus, ich musste da irgendwie reden. Ich konnte ja mit meiner Familie nicht darüber reden, was mich da alles beschäftigt. Und das hat mir sehr geholfen, dass man mir zugehört hat und gemerkt hat: Das habe ich wirklich erlebt. Wenn man es nicht erzählen darf, dann fühlt es sich so an, als ob es nicht wahr ist oder nicht passiert ist.
Julia Ley: Also es braucht Menschen, die einem zuhören, die einen stützen und die vielleicht auch helfen können, eine Art neues Umfeld aufzubauen, wenn man das alte Umfeld verloren hat. Ganz herzlichen Dank. Abigail Mertens war das, sie ist aus der christlich-fundamentalistischen OCG-Sekte ausgestiegen.
*Redaktioneller Hinweis: Wir haben einen Halbsatz im Text gestrichen, in dem es fälschlicherweise hieß, Abigail Mertens sei das fünfte Kind. Sie ist das vierte von fünf Kindern.
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