"Anime fantastisch" bis 25. Oktober 2020 im Schauraum: Comic + Cartoon in Dortmund
Vom Zauber japanischer Trickfilme
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"Heidi", "Biene Maja", "Captain Future" - alles "made in Japan". In Dortmund lädt eine Ausstellung zu einem Blick in die japanischen Trickfilmstudios. "Anime fantastisch" ist auch eine Verbeugung vor der liebevollen Akribie der Zeichner.
Walt Disney war zuerst da. Er diente vielen Trickfilmkünstlern nach ihm als Inspirationsquelle, vor allem auch in Japan, wo das Genre zu einer ganz eigenen Kunstform weiterentwickelt wurde. Zu diesen Künstlern gehören unter anderem Osamu Tezuka, der sogenannte Gott des Mangas, und Hayao Miyazaki, der 1985 das legendäre Studio Ghibli gründete.
Wenn man sich Trickfilmserien wie "Heidi", "Captain Future" oder "Die Biene Maja" vergegenwärtigt, die in Deutschland ganze Kindergenerationen verzaubert und geprägt haben, bekommt man einen Eindruck davon, wie besonders und (bild-)mächtig die japanischen Animes auch für europäische Zuschauer sind.
Davon erzählt die Ausstellung "Anime fantastisch" im Schauraum Comic und Cartoon in Dortmund, die anhand von Originalfolien aus japanischen Zeichentrickfilmen die ganze Entwicklung der japanischen Trickfilmindustrie nachvollzieht, von den 1970er-Jahren bis zum Beginn der Digitalisierung in den 2000er-Jahren.
Verbeugung vor der Kreativleistung
Kuratiert wurde die Ausstellung von dem Kunsthistoriker Alexander Braun. Er erläutert: Neben den bekannten Serien habe man bei der Ausstellung auch ein künstlerisches Augenmerk auf Produktionen gelegt, die in Deutschland nicht sehr bekannt seien, aber gleichwohl eine treue Fangemeinde hätten.
"Wir wollen auch erzählen, wie Zeichentrickfilme entstehen. Es ist doch immer eine Erzählung wert, wie unglaublich aufwendig das Medium Zeichentrickfilm ist. Wenn Sie bedenken, dass eine Fernsehfolge von 'Heidi' aus 8000 Einzelfolien besteht, die alle per Hand gemalt werden mussten, ehe sie dann per Standbild in einen Film verwandelt wurden - das ist eine große Kreativleistung", schwärmt Braun.
(mkn)