Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam
Bis 30. Januar 2022
Städel Museum, Frankfurt am Main
"Rembrandt hat immer sein Ding gemacht"
08:47 Minuten
Das Städel Museum setzt mit seiner Schau "Nennt mich Rembrandt" einen neuen Fokus: Die Ausstellung zeigt die Zeit Rembrandts auf dem Amsterdamer Kunstmarkt, die ihm wirtschaftliche große Erfolge brachte und bisher wenig Beachtung fand.
Das Frühwerk und auch das Spätwerk Rembrandts sind schon vielfach in Ausstellungen gewürdigt worden. Doch ausgerechnet seine große Zeit in Amsterdam, die Rembrandt einen großen wirtschaftlichen Erfolg brachte, fehlte bislang, sagt Kurator Jochen Sander.
Und genau deshalb setzt er mit der Ausstellung "Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam" im Frankfurter Städel Museum den Fokus auf diese Zeit.
In der damaligen Weltmetropole Amsterdam versammelt sich die Kunstszene der Zeit: "Amsterdam wächst zwischen 1580 und 1660 um das Vierfache", erklärt Sander, der auch stellvertretender Direktor des Städel Museums ist. "Insofern zieht es in diese Boomtown nicht nur jede Menge Abenteurer, Kaufleute oder Händler, sondern genauso Künstler."
So kommen auch viele junge Künstler in die Stadt, die als Gesellen einen Meister suchen, in dessen Werkstatt sie tätig sein können. Als der bietet sich Rembrandt an.
Ein "grandioser Künstler"
"Rembrandt hat sich nie dem Markt angedient. Das ist ein sehr interessantes Phänomen. Rembrandt hat immer sein Ding gemacht", sagt Sander. Das sei auch der Grund, warum sein Spätwerk wie aus der Zeit gefallen wirke.
Rembrandt sei ein "grandioser Künstler", mit einem extremen Maß an künstlerischer Begabung gewesen, so Sander und das erkläre unter anderem seinen großen Erfolg. Er habe Stoffe neu durchdacht und provokante Bilder gemalt.
Rembrandt im Vergleich zu Zeitgenossen
Die Ausstellung im Städel Museum zeigt nicht nur Bilder von Rembrandt. Sie stellt ihnen auch Werke von Zeitgenossen entgegen. "Die Idee ist, die jeweiligen Besonderheiten sowohl von Rembrandt als auch seinen Konkurrenten, Mitbewerbern, Schülern, die dann selbst zu Konkurrenten werden, in einer Art Pingpong-Spiel nachvollziehbar zu machen", erklärt Sander.
Das Bild "Das Bad der Diana" von Rembrandt hängt so neben einer weiteren Darstellung des Bades der Diana, gemalt von dem Klassizisten Jacob van Loo. "Da kann man wunderbar sehen, wie sich um die Jahrhundertmitte tatsächlich der Geschmack, der Stil in ganz Europa von Frankreich ausgehend höfisch und damit klassizistisch einfärbt", so Sander.
"Das ist das, was Rembrandt im Spätwerk nicht mehr mitmacht, wo er sein Ding macht."
(nho)