Ausstellung

Kunstprovokateur aus der Konserve

Drei Jahre nach dem Tod des Regisseurs und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief ist in Berlin eine erste Gesamtschau seines Werks zu sehen. Die Schau komme ohne große pathetische Wertung aus, meint unser Kritiker Carsten Probst.
Die Ausstellung wolle dem Eindruck entgegenwirken, Schlingensief sei immer nur als "der" große Künstler zu sehen, der er jedoch nicht sein konnte und auch nicht sein wollte, sagte Probst. Es sei ein Fortschritt, dass die Ausstellung ohne die große pathetische Wertung seines Schaffens auskomme. Über der Ausstellung schwebe aber die Frage, ob man den Aktionskünstler - ohne ihn selbst - überhaupt ausstellen könne oder ob sein Werk nur "mit ihm" funktioniere.
Probst sagte, mit seinen Themen Spiritualität, Religionskampf, Politikverdrossenheit, Ausländerhass und Kapitalismuskritik sei Schlingensief noch immer aktuell. Zu sehen seien bekannte Werke und Aufnahmen von Kunstaktionen, die man so noch nicht kannte. In gewisser Wiese ließen sie Schlingensief wieder auferstehen, sagte Probst, wenn auch in der Konserve.
Das vollständige Gespräch mit Carsten Probst können Sie mindestens bis zum 30.5. in unserem Audio-on-Demand-Player hören.
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