Am liebsten war er allein
Er war ein fantastischer Autor, aber auch Unikat und Unikum: der Schriftsteller Arno Schmidt. Eine verschworene Fan-Gemeinde hält den Kult um ihn bis heute am Leben. Nun widmet sich ihm eine Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste: "Arno Schmidt in 100 Stationen".
Es dürfte kaum einen anderen deutschen Schriftsteller geben, der eine derart eingeschworene Fangemeinde besitzt wie Arno Schmidt. Der Autor von Büchern mit so seltsamen Titeln wie "KAFF auch Mare Crisium", "Kühe in Halbtrauer", "Seelandschaft mit Pocahontas" oder "Zettel's Traum" hat sich sowohl durch seine akribische Arbeitsweise, aber auch durch seine Einsiedlerexistenz am Rande der Lüneburger Heide einen Ruf als skurriler Sonderling der Nachkriegsliteratur erworben.
Bis zu seinem Tod 1979 lebte er abgeschieden in einem Haus in Bargfeld bei Celle, wo sich auch seine Frau Alice ganz in den Dienst seiner Arbeit am großen dichterischen Werk stellte, das Schmidt aus seinen berühmten Zettelkästen heraus schuf. Die Ausstellung "Arno Schmidt in 100 Stationen" in der Berliner Akademie der Künste widmet sich den Wechselwirkungen zwischen seiner Literatur und seinem Leben.
Die Schau zeigt 100 Objekte aus Arno Schmidts Nachlass, anhand derer sein komplexer Gedanklenkosmos visualisiert werden soll. Christiane Habermalz hat sie für uns angeschaut und viele Eindrück mitgebracht.
Die Ausstellung ist vom 23. September 2015 bis zum 10. Januar 2016 zu sehen.