"Von Kuzorra bis Özil"
Ausstellung in der NRW-Landesvertretung, Hiroshimastraße 12-16, 10785 Berlin
19. September 2016 bis 10. Oktober 2016
"Fußball verbindet halt"
"Beim Fußball ist egal, woher du kommst, Hauptsache, du gibst alles für den Verein", sagt Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah über die verbindende Kraft des Fußballs. Die wird auch in der Ausstellung "Von Kuzorra bis Özil" in Berlin thematisiert.
Das Ruhrgebiet steht für Migration - und Fußball. Denn Zuwanderer und ihre Nachkommen haben den Ballsport im Revier immer schon geprägt. Die Ausstellung "Von Kuzorra bis Özil" in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung Berlin schildert Biografien verschiedener Amateur- und Profispieler, die aus ihrer Heimat nach Deutschland gekommen sind. Anhand ihrer Lebenswege werden der Alltag des Fußballgeschäfts und die Geschichte der Migration im Ruhrgebiet beleuchtet.
Zwischen Fanjubel und Rassismus
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung hat "Fazit" mit Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah gesprochen. Seine Biografie steht stellvertretend für viele Migrationsbiografien von Profifußballern - und zeigt, wie der Fußball in Deutschland von Zuwanderung profitiert.
"Ich bin von allen deutschen Nationalspielern bisher am schwärzesten", hat der in Ghana geborene Gerald Asamoah humorvoll nach seinem Debüt in der A2-Nationalmannschaft 2001 erklärt. Im selben Jahr feierte der Spieler seinen Einstand in die A-Nationalmannschaft und nahm an der Weltmeisterschaft 2002 und am "Sommermärchen" 2006 in Deutschland teil.
Als Kind spielte Gerald Asamoah in Ghana Straßenfußball, mit zwölf - nachdem seine Eltern die Heimat aus politischen Gründen verlassen mussten - kam er nach Deutschland, spielte später als Profi unter anderem bei Hannover 96 und FC Schalke 04.
"Bei Schalke akzeptieren sie dich, so wie du bist"
Vor allem Schalke habe er viel zu verdanken, sagte Asamoah.
"Bei Schalke war einfach besonders, dass die Leute dich akzeptieren, egal wo du herkommst."
Als er von Hannover nach Schalke gewechselt sei, habe man nicht auf seine Hautfarbe geschaut.
"Die haben dir einfach das Gefühl gegeben, du gehörst zur Familie - und da fühlt man sich sehr wohl, wenn man irgendwo hinkommt, wo man akzeptiert ist."
Trotzdem sei er im Laufe seiner Karriere aufgrund dunklen Hautfarbe immer wieder auch mit Diskriminierungen konfrontiert worden.
"Es passieren auf dem Fußballplatz gewisse Sachen."
Auch bei den Fans trete oft Rassismus. Um so wichtiger sei es nicht wegzuschauen, sondern darüber zu sprechen und etwas zu unternehmen.
Fußball spiele eine zentrale Rolle bei der Integration, so der Ex-Nationalspieler.
"In der Kabine sitzen Menschen, die von überall herkommen - und alle haben das Ziel erfolgreich zu sein."
Asamoah: "Fussball verbindet halt."
Die Ausstellung in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung trage dazu bei, die integrative Kraft von Fussball zu verstehen:
"Man sieht einfach, dass man - egal, wo man herkommt - es in Deutschland schaffen kann, was zu erreichen."
Es gebe Beispiel wie Boateng, Özil und ihn selbst:
"Wir sind alle deutsch und wir wollen einfach erfolgreich in Deutschland leben."