"Welt ohne Außen", Gropiusbau in Berlin, bis 5. August 2018.
Kunstwerke "wie ein Trip"
Ein Eintauchen in Kunstwerke will die Ausstellung "Welt ohne Außen" im Berliner Gropius Bau ermöglichen. Man nennt das "immersive Kunst". Thomas Oberender, Mitkurator der Ausstellung, verspricht ein Gefühl der Unendlichkeit.
Immersion ist, wenn man ein Buch liest - und so sehr von dem Inhalt absorbiert ist, dass man vergisst, dass man ein Buch in der Hand hält. Das Wort heißt so viel wie "Eintauchen" eines Subjekts in seine Umwelt. Der etwas sperrige Begriff "immersive Kunst" ist Programm einer Ausstellung im Berliner Gropius Bau, die am heutigen Freitag eröffnet: Unter dem Titel "Welt ohne Außen" soll dort dieses Eintauchen in Kunstwerke, Aufführungen und Workshops möglich gemacht werden.
Magische Lichtquadrate
Ausgestellt sind Werke aus den 60er-Jahren bis zur Gegenwart. Kunstwerke "wie ein Trip" kündigt Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele und Mitkurator der Ausstellung, an - etwa der "White Cube" von Doug Wheeler, der mit minimalen Mitteln maximale Wirkung erziele:
"Sie schauen auf ein Lichtquadrat, das einen quasi magisch anzieht. Das ist eigentlich Low Tech - das sind Pappe, Farbe und ein paar Glühbirnen. Aber die Wirkung ist tatsächlich so, dass Sie das Gefühl haben, etwas Unendlichem zu begegnen."
Über einen Schwarzraum ins Weltall
Einen ähnlichen Effekt erlebe man auch, wenn man intensiv in den Himmel oder aufs Meer schaue. Und manchmal könne das in der Wirkung auch aggressiv sein - wie etwa eine Arbeit von Carsten Höller, der hunderte Glühbirnen aneinanderreiht. "In dem Raum können Sie noch nicht mal die Augen schließen, weil das Licht Sie so intensiv umgibt. Andere Kunstwerke wiederum entführen über einen Schwarzraum ins Weltall.
Daneben gibt es in der Ausstellung Workshops und Performances, die den Besuchern ein kleine Anleitung gibt, wie man sich in diese Art der Kunst fallen lassen kann.
(mkn)