Australischer Bundesstaat nimmt Gesetz zum Schutz von Aborigine-Stätten zurück

    Demonstrierende versammeln sich vor der Geschäftsstelle von Rio Tinto, nachdem der Bergbaukonzern zwei heilige Stätten der australischen Aborigines hatte sprengen lassen. Quelle: dpa
    Protest, nachdem heilige Stätten in Australien gesprengt wurden. © dpa / AAP / Richard Wainwright
    Der australische Bundesstaat Western Australia hat ein neues Gesetz zum Schutz indigener Stätten nach nur fünf Wochen wieder zurückgenommen. Das Gesetz sei "zu komplex", sagte Western Australias Regierungschef Roger Cook. Der Bundesstaat hatte den Aboriginal Heritage Act verabschiedet, nachdem der britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto im Mai 2020 eine rund 46.000 Jahre alte Aborigine-Höhle in der Juukan-Schlucht gesprengt hatte. Die Stätte gehörte zu den ältesten Siedlungsgebieten des Kontinents und war mehreren indigenen Volksgruppen in Australien heilig. Die Zerstörung der Höhle hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Cook kündigte nun eine Rückkehr zu der 50 Jahre alten Gesetzgebung mit kleinen Änderungen an. Die indigene Bevölkerung sei "empört" über die Entscheidung, das neue Gesetz zum Schutz des Kulturerbes aufzuheben, erklärte der Aborigine-Rat PKKP. "Die Cook-Regierung kehrt zu Gesetzen zurück, welche die Zerstörung der Juukan-Schlucht erst erlaubten", sagte Jordan Ralph, Manager für Land und Kulturerbe der PKKP. Die Indigenen-Interessenvertretung National Native Title Council forderte eine Gesetzgebung auf Bundesebene, um das kulturelle Erbe der australischen Ureinwohner zu schützen.