Enttäuschung bei Dresdner Sinfonikern
Das Gedenkkonzert der Dresdner Sinfoniker an die Massaker an den Armeniern in Istanbul sollte eine Veranstaltung für Frieden und Freundschaft werden, sagt sein Intendant Markus Rindt. Warum das Auswärtige Amt es abgesagt hat, könne er nicht nachvollziehen. Gerade in angespannten Zeiten brauche es solche Gesten der Verständigung.
Traurig und enttäuscht sei sein Orchester, sagt Markus Rindt, Intendant der Dresdner Sinfoniker. Die Situation ist schwierig: Das Auswärtige Amt hat ein Konzert der Dresdner Sinfoniker am 13. November in Istanbul abgesagt, das auch als Gedenkveranstaltung für die Massaker an den Armeniern gedacht war. Die Dresdner hatten in Eigenregie türkische Politiker dazu eingeladen, weil, so die Begründung von Markus Rindt, das Auswärtige Amt selbst keine Anstalten gemacht habe, Einladungen zu verschicken. Das kam nicht gut an.
Rindt sagt dazu: "Wir sind seit letztem Jahr ungefähr mit dem Auswärtigen Amt in Konakt dazu. Wie kann es eigentlich sein, dass zweieinhalb Wochen vorher nicht eine einzige Person eingeladen wurde von Seiten des Generalkonsulats? (…) Wir haben natürlich mitbekommen, dass es da ein Zögern gab, wir waren ja auch im Gespräch."
Trotz des heiklen politischen Themas ist Markus Rindt aber davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben: Sein Konzertprojekt "Aghet" mit Musik deutscher, türkischer und armenischer Komponisten solle einen Beitrag zu Frieden und Verständigung leisten. Dies sei gerade in angespannten Zeiten wichtig. Im Anschluss an das Konzert habe eine deutsch-türkisch-armenische Freundschaftsgesellschaft gegründet werden sollen. Dies solle nun in Deutschland geschehen. Er hoffe, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier als Schirmherrn zu gewinnen.