Auswärtiges Amt sieht Verantwortung für Benin-Bronzen nach deren Rückgabe in Nigeria

    Claudia Roth und Annalena Baerbock stehen bei der feierlichen Übergabe von Benin-Bronzen an den nigerianischen Staat im Dezember 2022 nebeneinander und hören eine Rede zu.
    Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und Außenministerin Annalena Baerbock, bei der feierlichen Übergabe einiger Benin-Bronzen an den nigerianischen Staat im Dezember 2022. © imago-images / photothek / Florian Gaertner
    Das Auswärtige Amt sieht die Verantwortung für die Benin-Bronzen nach deren Rückgabe an Nigeria in dem afrikanischen Land. Die Rückgabe der Bronzen sei nicht an Bedingungen geknüpft gewesen, hieß es am Sonntag im Außenministerium. Bei wem die Bronzen verblieben, welche Institutionen und Personen beteiligt seien und wie ihre Bewahrung und Zugänglichmachung gestaltet werde, werde nun in Nigeria entschieden. Zuvor war bekannt geworden, dass der scheidende Präsident Muhammadu Buhari die wertvollen Bronzen an den Oba als Oberhaupt des Königreichs von Benin übertragen hatte. Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatten Ende 2022 zunächst 20 wertvolle Benin-Bronzen zurückgegeben. Mehr als 1100 der Arbeiten aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört, waren bisher in rund 20 deutschen Museen zu finden. In der gemeinsamen Erklärung zur Rückgabe sei die Absicht bekundet worden, dass die Öffentlichkeit auch nach Rückgabe weiterhin Zugang zu den Benin-Bronzen haben werde. Die Einbeziehung des Königshauses beim Rückgabeprozess entspreche aber den Maßgaben einer Beteiligung der Herkunftsgesellschaften. "Die Nationale Museumskommission Nigerias hat uns mitgeteilt, dass das Präsidialdekret bisher nicht in Kraft getreten sei und Änderungsanträge eingebracht worden seien", hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt.