Der Friedenspreis geht an Margaret Atwood
Margaret Atwood erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin zeige in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder politisches Gespür, heißt es in der Begründung.
Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das teilte der Börsenverein am Dienstag zum Auftakt der Buchtage Berlin mit.
Atwood gilt als eine der bedeutendsten kanadischen Autorinnen. "Die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin zeigt in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen", heißt es in der Begründung. "Als eine der bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit stellt sie die sich wandelnden Denk- und Verhaltensweisen ins Zentrum ihres Schaffens und lotet sie in ihren utopischen wie dystopischen Werken furchtlos aus."
Eine Schlöndorff-Verfilmung machte sie bekannt
Margaret Atwoods Werk ist mittlerweile in mehr als 30 Sprachen erschienen. Sie hat Romane, Kurzgeschichten, Essays, Theaterstücke, Drehbücher und Kinderbücher geschrieben. Darin setzt sich Atwood, die sich auch als Umweltaktivistin und passionierte Vogelschützerin einen Namen gemacht hat, auch intensiv mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinander. Volker Schlöndorffs Verfilmung des Romans "Die Geschichte der Dienerin" machte sie Atwood 1990 einem breiten Publikum bekannt.
Gemeinsam mit Salman Rushdie führt Atwood seit Mai dieses Jahr eine Kampagne des Schriftstellerverbands PEN International an, die verfolgten und von Zensur bedrohten Autoren größere Aufmerksamkeit geben will.
Atwood lebt mit ihrem Mann in Toronto.
Verleihung auf der Frankfurter Buchmesse
Im vergangenen Jahr hatte die Publizistin Carolin Emcke die Auszeichnung erhalten - eine gute Entscheidung, wie unser Literaturkritiker René Aguigah die Entschiedung kommentiert hatte.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gehört zu den renommiertesten Kulturauszeichnungen des Landes. Mit dem Preis werden seit 1950 Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland geehrt.
Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Sie geht dem Statut zufolge an Persönlichkeiten, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen" haben. Der Preis wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse im Oktober verliehen. (inh)