Auszeichnung für US-Sänger

Nobelpreis für Literatur geht an Bob Dylan

Bob Dylan mit Hut auf der Bühne
Bob Dylan beim Bluesfest Music Festival 2011 in Australien. © AFP/ Torsten Blackwood
Der US-Sänger Bob Dylan erhält den Nobelpreis für Literatur. Das gab die Jury in Stockholm bekannt und lobte seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Song-Tradition.
Mit Bob Dylan wird in diesem Jahr ein Musiker mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Die Jury in Stockholm begründete ihre Entscheidung unter anderem mit den poetischen Texten des Musikers.
Der Präsident der Akademie für Deutsche Sprache und Dichtung, Heinrich Detering, sagte in einer ersten Reaktion im Deutschlandradio Kultur, dies sei eine "schöne Entscheidung": "Aber vor allem dürfte sie nicht überraschend sein."

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Sein Name war in den vergangenen Jahren immer wieder genannt worden. Besonders berühmte Songs des 75-Jährigen sind "Blowin' In The Wind" und "Like A Rolling Stone".
Die Zusammensetzung des Auswahlgremiums steht seit vielen Jahrzehnten unverrückbar fest: 18 kluge Köpfe, ausnahmslos Mitglieder der Schwedischen Akademie für Sprache und Literatur, wählen gemeinsam, Jahr für Jahr, den neuen Träger des Nobelpreises für Literatur aus, erklärte Edelgard Abenstein die Besonderheiten der Vergabe vor der Bekanntgabe des Preisträgers.
Der Nobelpreis ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert und wird am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Stockholm verliehen.

Die Preisträger der vergangenen fünf Jahre

2015: Die Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch aus Weißrussland wird für ihr "vielstimmiges Werk, das dem Leiden und Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt" ausgezeichnet.
2014: Der französische Schriftsteller und Autor von rund 30 Romanen Patrick Modiano erhält den Preis "für die Kunst der Erinnerung, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt der Besatzungszeit durchschaubar gemacht hat".
2013: Alice Munro aus Kanada, deren Werk mehr als 150 kurze Erzählungen umfasst, erhält die Auszeichnung als "Virtuosin der zeitgenössischen Kurzgeschichte".
2012: Dem Schriftsteller Mo Yan wird als erstem chinesischen Staatsbürger der Preis verliehen, "weil er mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart vereint".
2011: Der schwedische Lyriker Thomas Tranströmer wird ausgezeichnet, "weil er uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue Wege zum Wirklichen weist".
Dass ein deutschsprachiger Schriftsteller diesjähriger Nobelpreisträger für Literatur werden würde, hatten Experten auch zuvor für eher unwahrscheinlich gehalten. Bislang ist der Preis 13-mal in den deutschsprachigen Raum gegangen, zuletzt 2009 an Herta Müller.
In der vergangenen Woche hatten Jurys in der schwedischen Hauptstadt schon Preisträger in Medizin, Physik und Chemie gekürt. In Oslo hatte das norwegische Nobelkomitee den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos als diesjährigen Friedensnobelpreisträger präsentiert.
(hum)
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