Verkehrspolitik der Zukunft

Autonomes Fahren als Chance

07:56 Minuten
Ein autonomer Testbus der Berliner Verkehrsbetriebe mit geöffneter Tür an einer Haltestelle.
In vielen Großstädten werden bereits autonome Testbusse eingesetzt, wie hier in Berlin. © picture alliance / Chromorange / Karl-Heinz Spremberg
Andreas Herrmann im Gespräch mit Ute Welty |
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Große Chancen sieht der Betriebswirt Andreas Herrmann beim Ausbau des autonomen Fahrens. Noch konzentrierten sich die Projekte auf die Verkehrsprobleme der Großstädte. Aber auch auf dem Land lasse sich damit viel bewirken.
Das autonome Fahren soll auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden. Der Verkehr fließe mit autonomen Fahrzeugen sehr viel harmonischer, sagt der Verkehrsexperte Andreas Herrmann. Er erwartet außerdem, dass sich dadurch der Spritverbrauch um 30 bis 40 Prozent verringern lässt. Denn die einzelnen Fahrzeuge könnten besser ausgelastet und von mehr Personen genutzt werden, sagt der Betriebswirt an der Schweizer Universität St. Gallen.

Veränderungen in Sicht

Die Automobilindustrie habe seit 130 Jahren das gleiche Geschäftsmodell, das jetzt auf dem Prüfstand stehe, so Herrmann. Die Unternehmen seien zwar zögerlich, aber man stehe in Deutschland an einer Schwelle, bei der man um Veränderungen nicht mehr herumkomme.
Schon jetzt würden autonome Fahrzeuge an S-Bahn- oder U-Bahn-Stationen angedockt, die auf diese Weise den Weg in die Wohnquartiere ermöglichten. In Städten wie Paris würden zukünftig ganze Innenstadtbereiche für den Individualverkehr gesperrt, eine Zufahrt sei dann nur noch mit autonomen Fahrzeugen möglich.

Neue Dienstleistungen auf dem Land möglich

Im Fokus stehe derzeit, die Verkehrsprobleme in den Megastädten dieser Welt zu lösen. Die Anbindung ländlicher Regionen sei vermutlich dann der zweite Schritt, erwartet Herrmann. "Auch dort gibt es ganz neue Chancen." Angesichts des Mangels von Ärzten, Friseuren, Postzustellern und anderen Dienstleistern, könnten autonome Fahrzeuge solche Angebote neu ermöglichen. "Man kann autonome Lebensmitteltransporte organisieren und vieles mehr."
Da die Gesellschaft immer älter werde, gebe es auch immer mehr Unfälle, so der Professor. Mehr als 90 Prozent dieser Unfälle hätten mit menschlichem Versagen zu tun. Autonomes Fahren könne diese Zahl verringern, aber auch älteren Menschen wieder mehr Mobilität bieten.
(gem)

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