"Ein Anteil für diejenigen, die YouTube groß gemacht haben"
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Macht die geplante EU-Urheberrechtsreform das Internet zu einem großen Uploadfilter? Der Buchautor (und Urheber) Lukas Hainer hält dagegen: Plattformen, die mit fremder Musik und Texten große Gewinne einstreichen, sollen davon etwas abgeben.
Am heutigen Samstag gibt es in ganz Europa Proteste gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform, die Upload-Filter mit sich bringen könnte. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten hatten sich Mitte Februar auf einen Gesetzestext geeinigt. Dieser sieht in Artikel 13 deutlich mehr Pflichten zum Urheberrechtsschutz für Plattformen wie YouTube vor. Der Einsatz von Upload-Filtern wird zwar nicht explizit vorgeschrieben, Kritiker fürchten aber, dass die Plattformen den Vorgaben nur dadurch nachkommen können. Dadurch drohe Zensur.
Mit Lukas Hainer, Buchautor und Songtexter, hat sich im Deutschlandfunk Kultur nun ein Befürworter der Reform zu Wort gemeldet. Er hält es für keine gute Idee, die hinter den Urhebern stehenden Verwertungsgesellschaften wie VG Wort, VG Bild-Kunst oder GEMA zu dämonisieren:
"Keine Verwertungsgesellschaft, die Urheberinteressen vertritt, ist darauf aus, irgendwas kaputt zu machen. Die sind ja sogar gesetzlich dazu verpflichtet, Geschäftsmodelle möglich zu machen, dass die urheberrechtlich geschützten Werke auch genutzt werden. Das ist ja im Interesse von uns allen. Niemand von uns will ja das Repertoire auf YouTube kleiner machen."
YouTube soll etwas von den Einnahmen abgeben
Er und andere Urheber wollten einfach nur, dass "von den zweistelligen Milliardenbeträgen, die ein YouTube jedes Jahr verdient, ein Anteil auch an diejenigen geht, die YouTube mit groß gemacht haben." Seine Werke und die anderer seien schließlich der Grund, warum Internetnutzer Plattformen wie YouTube besuchten.
Für Hainer ist die YouTube-Argumentation, es bräuchte nun einen umfangreichen Uploadfilter, weil es sonst kaum möglich wäre, einzelne Urheberrechte zu klären, nicht nachvollziehbar. "Die Praxis pauschal zu lizensieren, gibt es ja schon in ganz vielen Bereichen. Die Gema beispielsweise schließt ja nicht nur Verträge mit Konzertveranstaltern, sondern auch mit Fernsehsendern, mit großen Radios oder auch mit kleinen Webradios."
(mkn)