Dörte Hansen: "Mittagsstunde"
Penguin Verlag, München 2018
320 Seiten, 22 Euro
Bücherherbst 2018 – die wichtigsten Bücher der Saison
Auch in diesem Jahr präsentieren wir wieder den Bücherherbst von der Frankfurter Buchmesse: Drei Radiostunden mit Schriftstellern, die aus ihren Büchern lesen und darüber diskutieren.
Dörte Hansens Debütroman "Altes Land" war eine der ganz großen Überraschungserfolge der vergangenen Jahre. Jetzt liegt ihr neues Buch vor, "Mittagsstunde", in dem es wieder aufs Land geht. Darüber sprach sie mit Kolja Mensing.
Ihr Roman "Das achte Leben" spielt in Georgien und war ein Bestseller. Nino Haratischwilis neuer Roman "Die Katze und der General" spielt unter anderem in Tschetschenien. Haratischwili ist in Tiflis geboren und aufgewachsen. Seit 2003 lebt sie in Hamburg, wo sie neben Romanen auch Theaterstücke schreibt.
"Die Katze und der General" handelt von Schuld und Sühne. Bei dem General aus dem Titel handelt es sich um einen russischen Oligarchen, der nach Berlin gezogen ist. Er wird die Erinnerungen an ein grausames Verbrechen, an dem er im Ersten Tschetschenienkrieg beteiligt war, nicht los. Er will alle Verantwortlichen von damals zur Rechenschaft ziehen und spannt dafür eine junge georgische Schauspielerin ein – die "Katze" aus dem Titel. Haratischwili beleuchtet dieses besondere Kapitel aus der tschetschenisch-russischen Geschichte aus mehreren Perspektiven. Dorothea Westphal spricht mit der Autorin.
Nino Haratischwili: "Die Katze und der General"
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt 2018
750 Seiten, 30 Euro
Ursula Krechel war lange Zeit als Lyrikerin bekannt, schreibt aber auch Theaterstücke, Essays und Hörspiele. Ihr neuer Roman "Geisterbahn" erzählt von Tätern und Opfern, vor und nach 1945. Mit ihr spricht Jörg Plath.
Ursula Krechel: "Geisterbahn"
Jung und Jung, Salzburg 2018
650 Seiten, 32 Euro
Die Gespräche mit Dörte Hansen, Nino Haratischwili und Ursula Krechel hören Sie in unserer ersten Stunde "Bücherherbst":
Timur Vermes‘ "Er ist wieder da" war ein internationaler Sensationserfolg. Auch sein neuer Roman "Die Hungrigen und die Satten" hat es wieder an die Spitze der Verkaufscharts geschafft. Diesmal geht es allerdings nicht um die Abgründe der deutschen Geschichte: Sein neues Buch wirft einen bitterbösen Blick auf das aktuelle deutsche Reizthema Nummer Eins, die aufgeheizte Diskussion rund um die Flüchtlingspolitik. Darüber spricht er mit Kolja Mensing.
Timur Vermes: "Die Hungrigen und die Satten"
Eichborn, Köln 2018
512 Seiten, 22 Euro
María Cecilia Barbettas "Nachtleuchten" stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Der Roman spielt in Buenos Aires, am Vorabend der grausamen Militärdiktatur, die sich Anfang der 70er-Jahre bereits ankündigte. Barbetta erzählt von den sogenannten kleinen Leuten, deren Wege sich auf den Straßen des Viertels kreuzen und von den Auswirkungen der zunehmenden Repression auf ihr Leben. Ein ernstes Thema, dem sie sich auf sprachlich höchst verspielte und höchst humorvolle Weise näherte. Mit ihr spricht Dorothea Westphal.
María Cecilia Barbetta:"Nachtleuchten"
S. Fischer Verlag, Frankfurt 2018
528 Seiten, 24 Euro
Die Schriftstellerin Angelika Overath wurde in Karlsruhe geboren, lebt heute aber in der Schweiz, wo man Rätoromanisch spricht. Das führt zu einem kleinen, aber ziemlich interessanten Biografie-Detail: Angelika Overath ist vermutlich die einzige deutsche Schriftstellerin, die schon zwei Lyrikbände in Rätoromanisch geschrieben hat. Eine Sprachwechslerin also und zudem eine breit aufgestellte Wortarbeiterin: Sie schreibt Kritiken, Essays und unterrichtet an einer Journalistenschule. "Ein Winter in Istanbul" ist ein ziemlich ungewöhnlicher Liebesroman, über den sie mit Jörg Plath spricht.
Angelika Overath: "Ein Winter in Istanbul"
Luchterhand Literaturverlag, München 2018
272 Seiten, 20 Euro
Alle drei Gespräche mit Timur Vermes, María Cecilia Barbetta und Angelika Overath hören Sie in unserer zweiten Stunde "Bücherherbst":
Traumatische Kindheitserinnerungen und die subtile Jagd nach einem Mörder: Melanie Raabes packender Debütroman, der Psychothriller "Die Falle", wurde von der Krimi-Kritik als Sensation gefeiert. Seitdem hört man immer wieder von ihr – auch, weil sie sich regelmäßig in Debatten einmischt und einen selbstbewussten Umgang mit der Unterhaltungsliteratur fordert. Ihr aktueller Roman "Der Schatten" ist wieder ein Psychothriller und handelt unter anderem vom alltäglichen Sexismus. Wieviel #MeToo steckt in diesem Roman, im Literaturbetrieb? Darüber spricht sie mit Kolja Mensing.
Melanie Raabe: "Der Schatten"
btb, München 2018
416 Seiten, 16 Euro
Jan Wagner ist der bekannteste und profilierteste Lyriker deutscher Sprache. Er finde seine Themen buchstäblich überall, aber vor allem in der Natur, hat der Büchnerpreisträger einmal über sich gesagt. Das macht seine Gedichte womöglich so zugänglich. Sein preisgekrönter Gedichtband "Regentonnenvariationen" war ein Bestseller und hat der Lyrik in Deutschland zu mehr Aufmerksamkeit verholfen. In seinem neuen Band "Die Live Butterfly Show" spielt Wagner geschickt mit lyrischen Formen und bringt Themen und Figuren buchstäblich zum Schweben. Mit ihm spricht Dorothea Westphal.
Jan Wagner: "Die Live Butterfly Show"
Hanser, München 2018
104 Seiten, 18 Euro
In den Büchern von Steven Uhly geht es oft um Identität. "Den Blinden Göttern" heißt sein neuer, mittlerweile fünfter Roman. Was es mit diesen Göttern auf sich hat, darüber spricht er mit Jörg Plath.
Steven Uhly: "Den Blinden Göttern"
Secession Verlag, Zürich 2018
266 Seiten, 22 Euro
Die Gespräche mit Melanie Raabe, Steven Uhly und Jan Wagner hören Sie in unserer letzten Stunde "Bücherherbst":