Autorin Allende: Menschen hinter Migrationszahlen zeigen

    Die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende lehnt sich an ein Treppengeländer.
    Ihren Welterfolg "Das Geisterhaus" schrieb Isabel Allende im Exil in Venezuela. In ihrer Heimat Chile herrschte derweil die Diktatur. © imago images/El Mundo/Javi Martinez
    Die in den USA lebende Schriftstellerin Isabel Allende beobachtet schwindendes Mitgefühl von Menschen angesichts weltweiter Migration. Sie sei sich dieser Empathiemüdigkeit sehr bewusst. Sie habe ihre Empathie allerdings persönlich nicht verloren, sagte die Autorin des Bestellers "Das Geisterhaus" im Interview der "Welt am Sonntag". Empathielosigkeit könne man etwas entgegensetzen, indem man die Menschen zeige, die hinter den Zahlen stünden, so die Autorin, die auch chilenische Wurzeln hat. Weltweit seien derzeit rund 108 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter viele Frauen und Kinder - aber diese Zahlen bedeuteten den Menschen nichts mehr, viele blendeten das aus, betonte Allende. Rechtspopulisten nutzten die Zahlen, um Ängste zu schüren. Diese Entwicklung sei gefährlich.