Zwischen Depression und Größenwahn
Ihre literarische Karriere begann auf Facebook, ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte sie dieses Jahr mit einer Einladung zu den Bachmann-Tagen in Klagenfurt. Die Österreicherin Stefanie Sargnagel gilt als Kult-Autorin. Wir reden mit ihr über Depression und Größenwahn.
Stefanie Sargnagel hat beim Bachmann-Wettbewerb den Publikumspreis gewonnen. Mit einem Text, der unter anderem von den Schwierigkeiten handelt, einen Bachmann-Preis-Text zu schreiben.
Die Bezeichnung "It-Girl" hat sich Stefanie Sprengnagel, wie die Wiener Künstlerin, Illustratorin und Autorin bürgerlich heißt, selbst gegeben, aber sie trifft schon den Kern des Phänomens Sargnagel: eine junge Frau, die spitze, witzige und präzise Beobachtungen zum Alltag auf Facebook teilt, und zum Liebling der Feuilletons avanciert.
"Mich überrascht wie sehr Leute, seitdem ich in der breiteren Öffentlichkeit bin, sich so davon provoziert fühlen, dass ich halt nicht der klassischen Frauenrolle irgendwie entspreche oder derbere Witze mache manchmal.... also manche Leute kommen damit überhaupt nicht klar."
Gerne nehme sie die Rechten in Österreich aufs Korn - man müsse dann immer damit rechnen, attackiert zu werden.
Die Rolle der öffentlichen Provokateurein scheint Sargnagel dann doch manchmal noch unheimlich zu sein. Denn eigentlich würde sie lieber ein Bier trinken gehen als einen Text schreiben. Denn nach wie vor gilt: "Ich bin zu verkopft für eine Partymaus, aber zu versoffen für eine Intellektuelle. Das Dilemma meines Lebens."