"Eine Reihe von Superkonzerten"
Das arabische Wort für Improvisation gibt dem Irtijal-Festival seinen Namen. Das internationale Treffen für experimentelle Musik in Beirut gilt als das wichtigste im arabischen Raum. Zu hören war Freejazz, Postrock und Elektronik – fernab von Orientpop.
"Es gab da eine ganze Reihe von Superkonzerten", schwärmt Kompressor-Redakteur Hartwig Vens, der beim Irtijal-Festival in der libanesischen Hauptstadt dabei war. Er machte zum Beispiel eine überraschende Reinkarnation der New Yorker Band Suicide in einem libanesischen Ex-Punksänger aus, der Musik aus China sampelte.
Die Ägypterin Nadah el Shazly sang zu elektronischer Musik und schuf laut Vens einen "zerfallenden Sound", der an die nächtlichen Geräusche von Giraffen erinnern sollte.
Bemerkenswert sei auch der Beitrag von dem deutschen Pianisten Thomas Lehn am Analogsynthesizer gewesen, der gemeinsam mit seiner Partnerin, der italienischen Violinistin Tiziana Bertoncini, musizierte.
Das Irtijal-Festival wurde vor 17 Jahren gegründet und überstand auch Krisenzeiten wie den Krieg zwischen Israel und dem Libanon im Jahr 2006.