B-Y-O

In manchen Ländern ist es üblich, sich seinen eigenen Wein mit ins Restaurant zu nehmen, weil der Laden vielleicht gutes Essen aber keine Schanklizenz hat.
In manchen Ländern ist es üblich, sich seinen eigenen Wein mit ins Restaurant zu nehmen, weil der Laden vielleicht gutes Essen aber keine Schanklizenz hat. Auf dem Schild am Laden steht dann BYO, "bring your own".
Bei der Mozilla-Foundation bedeutet BYO jetzt "build your own". Die Stiftung, die den beliebten Internet-Browser und Microsoft-Konkurrenten "Firefox" herausgibt, hat jetzt die neue Version 3.5 vorgestellt. Die beta-Phase hat der Browser bereits hinter sich, der Release Candidate wird aber trotzdem erst in ein bis zwei Wochen erwartet.
Bei Microsoft wird man ja das Gefühl nicht los, dass die Unternehmensstrategie zumindest zum Teil darin besteht, zu gucken, was die Konkurenz macht und dann die Features nachzumachen. So wurde in der letzten Weiterentwicklung von Microsofts Internet Explorer IE7 das tabbed browsing eingeführt, also die Möglichkeit, in einem Browserfenster auf einer Art Karteikartenstruktur mehrere Internetseiten gleichzeitig geöffnet zu haben. Das können andere Browser wie Safari oder Firefox seit Jahren. Auch bei der für den IE relativ neue Lesezeichenzeile hat sich Microsoft von seinen Konkurrenten "inspirieren" lassen.
Jetzt ist der Firefox wieder einen Schritt voraus. Der Clou des neuen Firefox ist der neue "Build Your Own Browser"-Ansatz. Mozilla arbeitet an einer Webseite, auf der sich jeder Nutzer die Elemente des Browsers per click selbst zusammenstellen kann, ganz ohne Programmierkenntnisse. Anschließend wird die Software über ein Installationspaket auf den Rechner gespielt.
Mozilla hat mit dieser Funktion in erster Linie Unternehmensrechner im Visier, denn dort dominiert nach wie vor Microsofts Internet Explorer. Was der wohl als nächstes Neues kann?