Filmbranche
Das Studio Babelsberg gehört nun einem US-Investor. In der Filmbranche gebe es einen "Kampf der Giganten", so Christoph Fisser. Es sei nötig gewesen, sich einen Partner zu suchen. © picture alliance / Ralf Hirschberger
Studio Babelsberg an US-Investor verkauft
06:29 Minuten
Der US-amerikanische Investor TPG Real Estate Partners hat das Studio Babelsberg übernommen. In Deutschlands bekanntestem Filmstudio soll trotz des Verkaufs alles beim Alten bleiben, sagt Christoph Fisser vom Vorstand der Studio Babelsberg AG.
Eigentlich läuft es gut in Babelsberg: In den traditionsreichen Filmstudios in Potsdam wurden in den vergangenen Jahren beispielsweise der Film "Grand Budapest Hotel" und die Serie "Babylon Berlin" gedreht, 2020 hat die Studio Babelsberg AG trotz Pandemie Gewinn gemacht. Dennoch ist die Betreibergesellschaft verkauft worden: Sie gehört jetzt mehrheitlich TPG Real Estate Partners (TREP), einem auf den Immobilienbereich fokussierten Unternehmen. Die Studio Babelsberg AG verkündete am Montag, dass der im vergangenen Jahr auf den Weg gebrachte Verkauf abgeschlossen ist. Die Babelsberg-Manager Christoph Fisser und Carl L. Woebcken bleiben mit einer Minderheitsbeteiligung im Geschäft.
Inhaltliche Freiheit und mehr Geld
Vorstandsmitglied Christoph Fisser spricht von TREP als einem "idealen Partner" und sagt, dass sich sonst nichts ändern werde. Der Name Studio Babelsberg bleibe, auch die Mitarbeitenden bis zum Vorstand würden sich nicht ändern. "Wir erhoffen uns einfach große Synergieeffekte", sagt Fisser. Denn der neue Mehrheitseigner sei nicht nur im Immobiliengeschäft tätig, sondern besitze auch die größte Agentur für Schauspieler, Regisseure und Produzenten weltweit. Außerdem hat TREP mit Cinespace den zweitgrößten Studiobetreiber der USA gekauft.
Auf die inhaltliche Ausrichtung der Film- und Serienproduktionen in Babelsberg soll der Eigentümerwechsel keinen Einfluss haben: "Wir haben uns lange unterhalten, es wird keine Einmischung geben", sagt Fisser. Ein großer Vorteil des Deals ist seiner Ansicht nach, dass das Studio Babelsberg so mehr Geld zur Verfügung hat. "Wir sind dadurch unabhängiger von Unwägbarkeiten, die man hat, wenn man mit Banken diskutieren muss."
Umbruch der Filmbranche
Die gesamte Filmbranche befinde sich in einer riesigen Umwälzung, in der nur noch die ganz Großen wie Disney, Netflix und Amazon mitspielen könnten. "Man sieht den Kampf der Giganten", sagt Fisser. Und das habe auch Auswirkungen auf die Produktionsstätten: "Wenn wir weiter mitspielen wollen in diesem Konzert, dann waren wir gezwungen, uns einen Partner zu suchen."
(beb)