Babylon - Im Rausch der Ekstase
Drama, USA 2022
Regie: Damian Chazelle
mit Margot Robbie, Brad Pitt, Diego Calva, Tobey Maguire
188 Minuten
FSK 16
"Babylon" neu im Kino
Wuchtig und vulgär inszeniert und voller spektakulärer Effekte: "Babylon - Im Rausch der Ekstase". © Imago / Zuma Press / Paramount Pictures
Hollywood im Rausch
05:16 Minuten
"Babylon" von Damien Chazelle ist ein überaus opulenter Film, der tief in das Hollywood der 1920er-Jahre eintaucht. Spektakel und Ekstase sind allgegenwärtig. Doch am Ende fehlt dem Regisseur ein kohärenter Gedanke zu seinem dramatischen Stoff.
Worum geht es?
Hollywood in den 1920er-Jahren: Die Branche erlebt ihre dekadente Phase. Stars und Sternchen feiern hedonistische, rauschhafte Partys. Ruhm und Karriere scheinen für jeden möglich.
Auch die Schauspielerin Nellie LaRoy träumt davon. Durch einen Zufall bekommt sie die Chance einer Hauptrolle und nutzt sie.
Der Schauspieler Jack Conrad hingegen will seinen Melodramen mehr Kunstanspruch zukommen lassen. Gemeinsam mit dem mexikanischen Diener Manuel, der zum Produzenten aufsteigt, erleben die drei die Tonfilm-Revolution als Phase des Umbruchs und Bedrohung ihrer Karriere.
Eine Zeitenwende, die sie nur durch sehr viel Alkohol und Drogen ertragen.
Was ist das Besondere?
Spektakel, Rausch und Ekstase inszeniert „La La Land“-Regisseur Damien Chazelle mit sehenswerten opulenten Tableaus. Der Film badet förmlich im Chaos des Drehalltags in Hollywood und fängt sehr stimmungsvoll die Goldgräberstimmung jener Tage ein.
Besonders der Aufstieg und Fall von Nellie LaRoy, der am Schicksal der echten Stummfilmdiva Lina Lamont angelehnt ist, überzeugt. Ihr frivoler, selbstloser Karrierismus scheitert an den neuen Dogmen der Tonfilmzeit.
Damit steht ihr Schicksal stellvertretend für viele, die während dieser technischen Revolution Hollywoods aussortiert wurden und in Vergessenheit gerieten.
Bewertung
„Babylon“ ist ein ambitioniertes Filmprojekt. Alternative Geschichtsschreibung, Verbeugung vor der Kunst Hollywoods, ein Requiem auf die vielen Biografien, die ihren Anteil am Mythos der Traumfabrik hatten.
Inszeniert ist das Ganze wuchtig und mitunter vulgär. Auf jeden Fall voller rauschhafter Effekte. Doch schafft es Regisseur Chazelle in diesem filmischen Mosaik am Ende leider nicht, einen kohärenten Gedanken zu seinem Thema zu fassen.
„Babylon“ ist ein Film voller glänzender Oberflächenreize, der die Geschichte Hollywoods als Tragödie erzählt. Dabei bleibt er seltsam ambivalent gegenüber seinen Figuren und der Kunstform, die er vorgibt zu feiern.