Essenz aus opulenter Oper
Babylon war eine der ersten Großstädte der Menschheitsgeschichte. Der Komponist Jörg Widmann hat aus seiner gleichnamigen Oper für die Berliner Philharmonie einen Konzertabend gemacht. Er bietet einen Mix aus Stimmen, Stilen und Musiksprachen.
Daneben hatte Babylon hatte auch einen ziemlich schlechtem Ruf – als sprichwörtliche "Hure Babylon", die den frühen Christen als Chiffre für die verderbten Einflüsse des Römischen Imperiums diente.
Schon der biblische Schöpfungsmythos erzählt vom Turmbau zu Babel – und der Bestrafung des Fortschrittsstrebens der ersten Menschen mit der Sprachverwirrung und der Zerstreuung in alle Winde. All das spielt eine Rolle in der Oper "Babylon", die der Komponist Jörg Widmann vor drei Jahren für die Bayrische Staatsoper in München geschrieben hat : Eine Oper wie die mesopotamische Stadt – monumental, opulent, und mit einer Mixtur aus Stimmen, Stilen und Musiksprachen.
Nun hat Jörg Widmann diese Oper für die Konzertbühne adaptiert. Im Auftrag des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin hat er aus dem Dreistundenwerk eine halbstündige Suite destilliert. Anlässlich der deutschen Uraufführung des Werks vor zehn Tagen in der Berliner Philharmonie ist Jörg Widmann ab 11.30 Uhr im Interview in der "Tonart".