Programmtipp: Am Sa., 8.7.2017, kommt die Sendung "Lesart" von 11:05 - 12:00 Uhr live aus Klagenfurt u.a. mit einem Interview des österreichischen Autors Franzobel und einer Gesprächsrunde mit Kolja Mensing.
"Literatur als Faustkampf"
Das große Literaturspektakel des Bachmann-Wettbewerbs in Klagenfurt wird heute Abend mit einer Rede von Franzobel eröffnet. Literaturredakteur Kolja Mensing liebt vor allem die Überraschungen bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur.
Kolja Mensing packt gerade seine Koffer für Klagenfurt. Dort bewerben sich 14 Autorinnen und Autoren um den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis. Neugierig ist er zum Beispiel auf den Frankfurter Autor Eckart Nickel, einst Mitglied des Popliterarischen Quintetts "Tristesse Royale". Im Video auf der Webseite des Bachmann-Preises trage er kontemplative Naturlyrik vor – kann er das ernst meinen, fragt Mensing schmunzelnd. Für die Südtiroler Autorin Maxi Obexer ist Migration das Lebensthema. Darüber sprach sie mit uns bei "Im Gespräch" (34:08 min.):
Die Daumen drückt er in diesem Jahr ganz parteiisch der Münchner Autorin Noemi Schneider. Sie ist auch Mitarbeiterin der Deutschlandfunk Kultur-Filmredaktion.
Der Bachmann-Wettbewerb sei immer für eine Überraschung gut wie im vergangenen Jahr die Gewinnerin Sharon Dodua Otoo, die "niemand auf dem Zettel" hatte. In seinen besten Momenten erlebe man beim Wettlesen als "Literatur als Faustkampf".
Die Lesungen, Diskussionen der Jury und die Preisvergabe werden ab Donnerstag, 6. Juli, 10 Uhr live im Fernsehen auf 3sat und im Radio auf unserem Kanal Dokumente und Debatten übertragen.
Deutschlandfunk vergibt neuen Preis
Insgesamt werden in diesem Jahr fünf Preise vergeben. Neben dem Hauptpreis, dem Ingeborg-Bachmann-Preis, wird in diesem Jahr zum ersten Mal der Deutschlandfunk-Preis in Höhe von 12.500 Euro vergeben. Deutschlandfunk-Redakteur Hubert Winkels ist Vorsitzender der Jury, die Kolja Mensing den "letzten Hort des Kunstrichtertums im deutschsprachigen Literaturbetrieb" nennt.
Die "Klagenfurter Rede", mit der die 41. Tage der deutschsprachigen Literatur heute Abend eröffnet werden, hält der österreichische Schriftsteller Franzobel unter dem Titel "Das süße Glück der Hirngerichteten".
(cosa)