Back to the Fifties
In den USA der 50er-Jahre verbrachten viele junge Leute ihre Freizeit damit, billige Autos aufzurüsten und dann mit diesen "Hot Rods" illegale Autorennen zu fahren. Derzeit feiert diese Jugendkultur ein Comeback. Der Fotograf David Biene ist Teil der Szene und hält sie für ein Buchprojekt in Bildern fest.
"Das war 2001 das erste Mal, dass ich über einen Freund von so einem Weekender, damals war es die Rennveranstaltung in Finsterwalde, erfahren habe (...) und dann sind wir da rausgefahren aufs Land, dann kommt man da an, und hat erstmal diese Flugfeld-Situation mit alten Hangars und so, das is ja auch dann aus den 50ern, weil es ein Russen-Flugfeld war aus den 50ern, mit einem Tower aus den späten 50ern, also Du hast schon so die Atmosphäre, da sind Leute aus ganz Europa mit ihren 30er- bis Spät-50er-Autos, da läuft die Musik, der Großteil der Leute läuft so rum, und es ist halt wirklich wie so ein Zeitsprung …"
David Biene strahlt. Der Berliner Fotograf ist längst nicht nur Beobachter, er ist selbst Teil dieser Szene, die er seit Jahren für ein eigenes Buch dokumentiert. Seiner Begeisterung kann man sich kaum entziehen. Überhaupt sieht David Biene aus, als käme er selbst direkt aus den 50ern: Der große schlanke Typ trägt eine Schiebermütze, ein kariertes Hemd, aufgekrempelte Hosen, Bikerstiefel. Akkurat rasierte Koteletten und eine große dunkle Hornbrille zieren sein hübsches Gesicht.
Seit er 15 ist, hört Biene Rockabilly und Rhythm ’n Blues, und besucht seit Anfang 2000 regelmäßig Hot-Rod-Festivals in ganz Europa. Dort fotografiert der 30-Jährige die heutige Interpretation der amerikanischen 50er – und genießt das Abtauchen in eine andere Welt.
"Also das Ästhetische erstmal und das Musikalische sind ein sehr großer Teil davon, dass ich das als sehr schön empfinde und sehr angenehm. Es ist halt wesentlich rougher und wesentlich echter als elektronische Musik oder so was, es hat so eine unmittelbare Energie, weil es halt doch sehr reduziert ist, und das trifft ja auf beides zu, auf die Autos und die Musik."
Für sein Buch-Projekt "Hopped Up" richtet David Biene seinen Blick auf die Protagonisten der europäischen Hot-Rod-Szene. Und das sind für ihn nicht in erster Linie die "Hot Rods", die aufgemotzten alten Fahrzeuge. Ihn interessieren die Menschen.
Seine Fotos – die meisten schwarzweiß - zeigen tanzende Paare, skurrile Typen, perfekt gestylte Schönheiten im 50er-Jahre Look, stolze Autobesitzer, schwitzende Musiker. Die Fotos, die er für sein Buch zusammenstellt, sind eindrückliche, authentische und sehr liebevolle Momentaufnahmen einer Zeitreise.
"Es ist ganz klar ein Buch über Menschen und deswegen gibt’s in dem Buch nicht nur Fotos, sondern eben auch Interviews mit bestimmten Personen aus dem Kreis, mit Musikern, mit Friseuren, und Autobauern und so weiter, damit derjenige, der sich das Buch anguckt auch wirklich ne Idee kriegt, um was es da geht und auch die Leute da ein bisschen kennen lernen kann und versteht, warum die das machen und was daran wirklich so interessant ist."
Sein persönliches Interesse reicht weit über die heutige Begeisterung für die 50er-Jahre hinaus. David Biene beschäftigen auch die Hintergründe der Zeit, die nun ihre Nachahmer findet. Jugendkulturen aller Art faszinieren ihn seit seiner eigenen Jugend im Münsterland. Dort wächst David Biene zusammen mit einer großen Schwester und einem kleinen Bruder auf. Seine Eltern sind Lehrer. Als eine "sehr bodenständige Umgebung" beschreibt Biene lächelnd sein Elternhaus – und erzählt, dass er sich schon als Jugendlicher gewünscht habe, Teil einer Jugendbewegung zu sein.
"… das ist natürlich auf’m Land nicht so einfach gewesen, weil die restlichen Leute zu dieser Jugendbewegung nicht da waren, aber ich glaube, ich hätte schon gerne früher zu den Rockers aus England gehört, oder zu den ersten Skinheads, als das noch nicht politisch von irgendwelchen Leuten eingefärbt wurde."
Nach dem Abitur zieht es David Biene nach Berlin, er will freie Kunst machen. Am liebsten als Bildhauer, nach einem Studium an der Universität der Künste. Dann kommt alles anders, er macht einen Abstecher zum Film, landet schließlich am Lette-Verein und absolviert dort eine Ausbildung zum Fotografen.
Als Freiberufler arbeitet er hauptsächlich für Plattenlabels und Musikmagazine und porträtiert Musiker. Um seine Reisen und Unkosten für die Arbeit an seinem Buch zu finanzieren, legt er zusätzlich noch Nacht-Schichten als Barmann und DJ ein. Freizeit? Kennt David Biene nicht. Dafür den Verzicht zugunsten seiner Leidenschaft. In Berlin-Mitte lebt er allein in einer ziemlich kleinen Wohnung. Was er an Geld übrig hat, steckt er in sein Herzensprojekt, sein Buch – "Hopped-up".
"Ich glaube, ich bin ganz gut da drin, mich in so Sachen zu verbeißen vielleicht und dann auch zu ignorieren, dass dafür viele andere Sachen nicht möglich sind – also, in Urlaub zu fahren oder in ne gescheite Wohnung zu ziehen ist, ist einfach nicht drin, solange das Buch nicht fertig ist, aber wenn ich dann die Bilder aus’m Labor hole und mir angucke, dann ist der Effekt einfach so super, dass ich das nächste Mal auch wieder hinfahre, auch wenn es finanziell schwierig ist."
David Biene strahlt. Der Berliner Fotograf ist längst nicht nur Beobachter, er ist selbst Teil dieser Szene, die er seit Jahren für ein eigenes Buch dokumentiert. Seiner Begeisterung kann man sich kaum entziehen. Überhaupt sieht David Biene aus, als käme er selbst direkt aus den 50ern: Der große schlanke Typ trägt eine Schiebermütze, ein kariertes Hemd, aufgekrempelte Hosen, Bikerstiefel. Akkurat rasierte Koteletten und eine große dunkle Hornbrille zieren sein hübsches Gesicht.
Seit er 15 ist, hört Biene Rockabilly und Rhythm ’n Blues, und besucht seit Anfang 2000 regelmäßig Hot-Rod-Festivals in ganz Europa. Dort fotografiert der 30-Jährige die heutige Interpretation der amerikanischen 50er – und genießt das Abtauchen in eine andere Welt.
"Also das Ästhetische erstmal und das Musikalische sind ein sehr großer Teil davon, dass ich das als sehr schön empfinde und sehr angenehm. Es ist halt wesentlich rougher und wesentlich echter als elektronische Musik oder so was, es hat so eine unmittelbare Energie, weil es halt doch sehr reduziert ist, und das trifft ja auf beides zu, auf die Autos und die Musik."
Für sein Buch-Projekt "Hopped Up" richtet David Biene seinen Blick auf die Protagonisten der europäischen Hot-Rod-Szene. Und das sind für ihn nicht in erster Linie die "Hot Rods", die aufgemotzten alten Fahrzeuge. Ihn interessieren die Menschen.
Seine Fotos – die meisten schwarzweiß - zeigen tanzende Paare, skurrile Typen, perfekt gestylte Schönheiten im 50er-Jahre Look, stolze Autobesitzer, schwitzende Musiker. Die Fotos, die er für sein Buch zusammenstellt, sind eindrückliche, authentische und sehr liebevolle Momentaufnahmen einer Zeitreise.
"Es ist ganz klar ein Buch über Menschen und deswegen gibt’s in dem Buch nicht nur Fotos, sondern eben auch Interviews mit bestimmten Personen aus dem Kreis, mit Musikern, mit Friseuren, und Autobauern und so weiter, damit derjenige, der sich das Buch anguckt auch wirklich ne Idee kriegt, um was es da geht und auch die Leute da ein bisschen kennen lernen kann und versteht, warum die das machen und was daran wirklich so interessant ist."
Sein persönliches Interesse reicht weit über die heutige Begeisterung für die 50er-Jahre hinaus. David Biene beschäftigen auch die Hintergründe der Zeit, die nun ihre Nachahmer findet. Jugendkulturen aller Art faszinieren ihn seit seiner eigenen Jugend im Münsterland. Dort wächst David Biene zusammen mit einer großen Schwester und einem kleinen Bruder auf. Seine Eltern sind Lehrer. Als eine "sehr bodenständige Umgebung" beschreibt Biene lächelnd sein Elternhaus – und erzählt, dass er sich schon als Jugendlicher gewünscht habe, Teil einer Jugendbewegung zu sein.
"… das ist natürlich auf’m Land nicht so einfach gewesen, weil die restlichen Leute zu dieser Jugendbewegung nicht da waren, aber ich glaube, ich hätte schon gerne früher zu den Rockers aus England gehört, oder zu den ersten Skinheads, als das noch nicht politisch von irgendwelchen Leuten eingefärbt wurde."
Nach dem Abitur zieht es David Biene nach Berlin, er will freie Kunst machen. Am liebsten als Bildhauer, nach einem Studium an der Universität der Künste. Dann kommt alles anders, er macht einen Abstecher zum Film, landet schließlich am Lette-Verein und absolviert dort eine Ausbildung zum Fotografen.
Als Freiberufler arbeitet er hauptsächlich für Plattenlabels und Musikmagazine und porträtiert Musiker. Um seine Reisen und Unkosten für die Arbeit an seinem Buch zu finanzieren, legt er zusätzlich noch Nacht-Schichten als Barmann und DJ ein. Freizeit? Kennt David Biene nicht. Dafür den Verzicht zugunsten seiner Leidenschaft. In Berlin-Mitte lebt er allein in einer ziemlich kleinen Wohnung. Was er an Geld übrig hat, steckt er in sein Herzensprojekt, sein Buch – "Hopped-up".
"Ich glaube, ich bin ganz gut da drin, mich in so Sachen zu verbeißen vielleicht und dann auch zu ignorieren, dass dafür viele andere Sachen nicht möglich sind – also, in Urlaub zu fahren oder in ne gescheite Wohnung zu ziehen ist, ist einfach nicht drin, solange das Buch nicht fertig ist, aber wenn ich dann die Bilder aus’m Labor hole und mir angucke, dann ist der Effekt einfach so super, dass ich das nächste Mal auch wieder hinfahre, auch wenn es finanziell schwierig ist."