Bahn lenkt im Streit um Holocaust-Ausstellung ein
Auch auf deutschen Bahnhöfen wird die Ausstellung, die an das Schicksal der 11.000 jüdischen Kinder, die während der Nazi-Zeit per Eisenbahn in den Tod geschickt wurden, erinnern will, endlich zu sehen sein. Bahnchef Harmut Mehdorn hat seinen hartnäckigen Widerstand aufgegeben und sich mit Bundesverkehrsminister Tiefensee verständigt.
Damit findet ein beschämendes Kapitel offenbar doch noch ein gutes Ende, soweit man in diesem Zusammenhang davon überhaupt sprechen kann. Der nun seit drei Jahren währende, entschlossene Kampf der als Nazi-Jägerin bekannt gewordenen Beate Klarsfeld und ihrer Mitstreiter hat sich ausgezahlt. Sie hatten mit Demonstrationen an der Deportationsstrecke gedroht, falls die Deutsche Bahn das Ansinnen, die Ausstellung von 150 Fotografien verschleppter Kinder an den Tatorten von einst zu zeigen, endgültig ablehnen würde.
Die Deutsche Bahn hatte eine Reihe von Einwänden geltend gemacht: finanzielle Gründe ebenso wie die Sorge um die Sicherheit und mögliche rechtsextreme Anschläge, auch die Vorstellung, Bahnkunden würden Brötchen kauend an den Bildern der zum Tod verdammten Kinder vorbeischlendern, war Mehdorn, wie er betonte, zuwider. Im Grunde aber fiel es der Bahn wohl besonders schwer, sich dazu durchzuringen, im Zusammenhang mit der neuen, modernen und kundenfreundlichen Bahn so negative Assoziationen zuzulassen, wie die von Auschwitz und Vernichtung.
Dabei hat sich die Bahn ihrer Beteiligung an der Vernichtungspolitik der Nazis durchaus gestellt. Im Berliner Technikmuseum gibt es eine Ausstellung über die Judendeportationen per Bahn, am Bahnhof Grunewald das Mahnmal für die deportierten Berliner Juden. Die Deutsche Bahn hat auch in den Zwangsarbeiterfonds eingezahlt. Umso unverständlicher ihre Abwehr gerade dieser Wanderausstellung.
Die Konfrontation zwischen Befürwortern und der Bahn schaukelte sich im Laufe dieses Sommers hoch bis zur Gesprächsverweigerung seitens der Bahn. Vergeblich verwies Beate Klarsfeld auf das Beispiel der Französischen Staatsbahnen, die auf Befehl der Nazis an den Deportationen beteiligt waren und die die Ausstellung auf 18 französischen Bahnhöfen nicht nur zuließen, sondern aktiv unterstützt haben. Ihrem Ansehen habe das nicht geschadet.
Die Deutsche Bahn bot an, die Ausstellung im Nürnberger Bahnmuseum zu zeigen oder in der Nähe von Bahnhöfen. Den Initiatoren, die zudem den Bundesverkehrsminister auf ihrer Seite wussten, reichte das nicht. Denn es ist ja gerade ihre Intention, die Bahnreisenden an den Tatorten mit dem Verbrechen der Nazis zu konfrontieren und das Ausweichen und Wegsehen zu erschweren. Die Erfahrungen in Frankreich zeigen übrigens, so berichtet Beate Klarsfeld, dass die meisten Menschen bereit sind, sich darauf einzulassen. Der Erfolg in Frankreich kam grade durch den Überraschungseffekt.
Was Bahnchef Mehdorn zu seinem Sinneswandel veranlasst hat, ist eine offene Frage. Vielleicht hat er eingesehen, dass er seinem Unternehmen und sich selbst durch die fortgesetzte Weigerung mehr schadet als nützt. Denn die Befürworter haben keinen Zweifel daran gelassen, dass sie keine Ruhe geben würden. Ab dem 27. Januar 2008, dem Holocaust-Gedenktag soll die Wanderausstellung über die Deporationen jüdischer Kinder auf deutschen Bahnhöfen gezeigt werden, dort also, wo die verbrecherischen Kindertransporte in aller Öffentlichkeit durchgeführt wurden. Es sei wichtig, die Erinnerung daran nicht in ein Museum zu verbannen, sondern sie ganz alltäglich wahrnehmbar zu machen, erklärte die SPD-Abgeordnete Monika Griefahn und zeigte sich erfreut, dass dies nun auch Hartmut Mehdorn klar geworden zu sein scheine.
Die Deutsche Bahn hatte eine Reihe von Einwänden geltend gemacht: finanzielle Gründe ebenso wie die Sorge um die Sicherheit und mögliche rechtsextreme Anschläge, auch die Vorstellung, Bahnkunden würden Brötchen kauend an den Bildern der zum Tod verdammten Kinder vorbeischlendern, war Mehdorn, wie er betonte, zuwider. Im Grunde aber fiel es der Bahn wohl besonders schwer, sich dazu durchzuringen, im Zusammenhang mit der neuen, modernen und kundenfreundlichen Bahn so negative Assoziationen zuzulassen, wie die von Auschwitz und Vernichtung.
Dabei hat sich die Bahn ihrer Beteiligung an der Vernichtungspolitik der Nazis durchaus gestellt. Im Berliner Technikmuseum gibt es eine Ausstellung über die Judendeportationen per Bahn, am Bahnhof Grunewald das Mahnmal für die deportierten Berliner Juden. Die Deutsche Bahn hat auch in den Zwangsarbeiterfonds eingezahlt. Umso unverständlicher ihre Abwehr gerade dieser Wanderausstellung.
Die Konfrontation zwischen Befürwortern und der Bahn schaukelte sich im Laufe dieses Sommers hoch bis zur Gesprächsverweigerung seitens der Bahn. Vergeblich verwies Beate Klarsfeld auf das Beispiel der Französischen Staatsbahnen, die auf Befehl der Nazis an den Deportationen beteiligt waren und die die Ausstellung auf 18 französischen Bahnhöfen nicht nur zuließen, sondern aktiv unterstützt haben. Ihrem Ansehen habe das nicht geschadet.
Die Deutsche Bahn bot an, die Ausstellung im Nürnberger Bahnmuseum zu zeigen oder in der Nähe von Bahnhöfen. Den Initiatoren, die zudem den Bundesverkehrsminister auf ihrer Seite wussten, reichte das nicht. Denn es ist ja gerade ihre Intention, die Bahnreisenden an den Tatorten mit dem Verbrechen der Nazis zu konfrontieren und das Ausweichen und Wegsehen zu erschweren. Die Erfahrungen in Frankreich zeigen übrigens, so berichtet Beate Klarsfeld, dass die meisten Menschen bereit sind, sich darauf einzulassen. Der Erfolg in Frankreich kam grade durch den Überraschungseffekt.
Was Bahnchef Mehdorn zu seinem Sinneswandel veranlasst hat, ist eine offene Frage. Vielleicht hat er eingesehen, dass er seinem Unternehmen und sich selbst durch die fortgesetzte Weigerung mehr schadet als nützt. Denn die Befürworter haben keinen Zweifel daran gelassen, dass sie keine Ruhe geben würden. Ab dem 27. Januar 2008, dem Holocaust-Gedenktag soll die Wanderausstellung über die Deporationen jüdischer Kinder auf deutschen Bahnhöfen gezeigt werden, dort also, wo die verbrecherischen Kindertransporte in aller Öffentlichkeit durchgeführt wurden. Es sei wichtig, die Erinnerung daran nicht in ein Museum zu verbannen, sondern sie ganz alltäglich wahrnehmbar zu machen, erklärte die SPD-Abgeordnete Monika Griefahn und zeigte sich erfreut, dass dies nun auch Hartmut Mehdorn klar geworden zu sein scheine.