Sachsens neuer Sound
Musiker aus Irak, Syrien, Palästina und Deutschland spielen gemeinsam in der Banda Internationale. Neben Auftritten bei Anti-Nazi-Demos und internationalen Festivals gibt die Band auch Workshops in Schulen, um gemeinsam zu musizieren und Hemmschwellen abzubauen.
Die Aula der Chemnitzer Annenschule. Holzparkett, die Säulen in einem frischen orange kontrastieren das Blau der Schul-Bühne. Von Aluträgern hängen Leuchter, die auf die Musiker der Banda Internationale gerichtet sind. Einigen sieht man an, dass sie früh in Dresden losgefahren sind, um hier in Chemnitz um neun ihren Workshop zu eröffnen. Ungeduldig erwartet von rund 150 Chemnitzer Schülerinnen und Schülern der fünften, sechsten und siebten Klassen.
Die Banda Internationale besteht aus 20 Musikern, nicht alle sind in Chemnitz dabei. Einige müssen an diesem Morgen arbeiten – in regulären nichtmusikalischen Jobs. Die Acht, die gekommen sind, geben jetzt schon mal Gas. Im Publikum beginnen die Füße mitzuwippen, einige Kinder klatschen. Im Hintergrund tanzt eine Frau mit kurzen blonden Haaren - Schulleiterin Ulrike Schulz:
"Morgens um neun, aber ich bin jetzt schon in Partystimmung, hoffe, Ihr auch. Wir machen heute Musik mit Euch, fünf Stunden lang, ist wahrscheinlich besser als Französisch oder Mathe."
Die Banda Internationale besteht aus 20 Musikern, nicht alle sind in Chemnitz dabei. Einige müssen an diesem Morgen arbeiten – in regulären nichtmusikalischen Jobs. Die Acht, die gekommen sind, geben jetzt schon mal Gas. Im Publikum beginnen die Füße mitzuwippen, einige Kinder klatschen. Im Hintergrund tanzt eine Frau mit kurzen blonden Haaren - Schulleiterin Ulrike Schulz:
"Morgens um neun, aber ich bin jetzt schon in Partystimmung, hoffe, Ihr auch. Wir machen heute Musik mit Euch, fünf Stunden lang, ist wahrscheinlich besser als Französisch oder Mathe."
Geflohen aus dem Bürgerkriegsgebiet
Musik ist Programm an der Annenschule, einer Grund- und Oberschule. In Bläserklassen lernen Schülerinnen und Schüler Instrumente, spielen zusammen in der Big Band. Doch bei der Banda Internationale geht es nicht nur um das gemeinsame Musikmachen. Sondern auch darum, was Musik bedeutet, wenn man die Heimat verlassen muss.
"Ich bin Thabet, Thabet Azzawi aus Syrien. Und ich spiele die Oud. Hat jemand eine Ahnung, woher die Oud stammt?"
"Ich bin Thabet, Thabet Azzawi aus Syrien. Und ich spiele die Oud. Hat jemand eine Ahnung, woher die Oud stammt?"
Azzawi, Brille und Glatze, zeigt sein bauchiges Saiteninstrument mit dem typischen Klang. Erklärt, dass die Oud aus dem antiken Mesopotamien stammt. Und welchen Weg er und sein Instrument hinter sich haben. Aus Syrien war Medizinstudent Azzawi in den Jemen geflohen, bis er auch dort wegen des Bürgerkriegs nicht bleiben konnte und sich 2015 auf den Weg nach Deutschland machte. Mehrfach habe er sein Leben riskiert, um sein Instrument mitzunehmen.
"Die Oud hat zwei Bürgerkriege überlebt, aber nicht DHL. Ich habe meine Oud mit DHL nach Deutschland geschickt und sie haben meine Oud kaputt gemacht. Und als ich die Banda Internationale kennengelernt habe, war die Oud kaputt. Und ich habe dann einen Gitarrenbauer über die Banda kennen gelernt und der hat sie repariert und seitdem spiele ich in der Banda Internationale, seit November 2015. Und jetzt mache ich mein Medizinstudium weiter."
"Die Oud hat zwei Bürgerkriege überlebt, aber nicht DHL. Ich habe meine Oud mit DHL nach Deutschland geschickt und sie haben meine Oud kaputt gemacht. Und als ich die Banda Internationale kennengelernt habe, war die Oud kaputt. Und ich habe dann einen Gitarrenbauer über die Banda kennen gelernt und der hat sie repariert und seitdem spiele ich in der Banda Internationale, seit November 2015. Und jetzt mache ich mein Medizinstudium weiter."
Eine neue musikalische Heimat
Auch andere Musiker sind aus ihrer Heimat geflohen und haben in der Banda Internationale eine neue musikalische Heimat gefunden: Akram Younus Ramadhan Al-Siraj aus Irak konnte dort nicht mit seinem Cello in der Öffentlichkeit herumlaufen. Nach einem Workshop für die US Army sei er bedroht worden und hat das Land verlassen, erzählt er den Schülern. Auch Qutaiba Abu Rashed, in Syrien aufgewachsen, erzählt die Geschichte seiner Flucht:
"Ich hoffe, dass ihr Bock habt, mit uns Musik zu machen und uns besser kennenzulernen und wir werden später quatschen. Vielen Dank schon mal an Euch."
Es beginnt die große Logistik: 150 Schülerinnen und Schüler zu den unterschiedlichen Workshops zu bringen, und das auch noch pünktlich. Im Kunstraum wird getrommelt, und zwar auf orangenen Eimer aus dem Baumarkt.
"Qutaiba hat euch einen schönen Rhythmus mitgebracht, wie heißt der? Ach so, Ey Çoban, ja, wir lernen einen Rhythmus und später in einem anderen Workshop lernt ihr ein Lied, und am Ende spielen wir alle gemeinsam auf der Bühne. Also, der Rhythmus, ich werde ihn als Frage vorgeben und ihr antwortet."
"Ich hoffe, dass ihr Bock habt, mit uns Musik zu machen und uns besser kennenzulernen und wir werden später quatschen. Vielen Dank schon mal an Euch."
Es beginnt die große Logistik: 150 Schülerinnen und Schüler zu den unterschiedlichen Workshops zu bringen, und das auch noch pünktlich. Im Kunstraum wird getrommelt, und zwar auf orangenen Eimer aus dem Baumarkt.
"Qutaiba hat euch einen schönen Rhythmus mitgebracht, wie heißt der? Ach so, Ey Çoban, ja, wir lernen einen Rhythmus und später in einem anderen Workshop lernt ihr ein Lied, und am Ende spielen wir alle gemeinsam auf der Bühne. Also, der Rhythmus, ich werde ihn als Frage vorgeben und ihr antwortet."
Ein Rhythmus, bei dem alle mitgehen
Konzentrierte Blicke. Die Hälfte der Gruppe trommelt auf Eimern, die andere antwortet mit Schlägen auf Stuhlkanten. Einige sind sofort im Rhythmus, anderen fällt es sichtlich schwer. Nach einigen Minuten ist ein Rhythmus zu erkennen, dann ist die erste Workshoprunde zu Ende. Im Musikraum neben der Aula wartet Cellist Akkram Younus Ramadhan Al-Siraj auf die nächste Gruppe.
"Wir haben immer verschiedene Kinder. Eine Gruppe kommt richtig mit Energie, eine Gruppe kommt ein bisschen ruhig, mit Gefühl und singt ganz leise. Es ist immer unterschiedlich. Vorhin hatten wir eine Gruppe, die sind supermotiviert. Wir versuchen unser Bestes zu geben, obwohl die manchmal kommen und sagen ‚oh, jetzt singen, so früh am Morgen …‘ Aber wir geben unser Bestes, dass wir sie motivieren. Es geht ja auch um uns als Workshopleiter. Wir sind immer motiviert und versuchen, dass wir alle motiviert sind und zusammen singen."
Singen früh am Morgen, das ist nicht jedermanns Sache, auch in der musikalischen Annenschule. Noch größer ist für einige Überwindung in der Turnhalle. Hier klingt die durch den Krieg gerettete Oud von Medizinstudent Thabet Azzawi. Trompeter Arystan Petzold gibt den Vortänzer beim syrischen Hochzeitstanz. Dazu gehört auch, sich im Kreis an den Händen zu fassen, bevor am Ende ein Spalier gebildet wird, durch das die Kinder paarweise tanzen.
"Wir haben eine Brücke gemacht. Wir haben uns an den Händen gehalten, jeder hebt eine Hand in die Höhe und geht runter. Wir haben einen Kreis gemacht und geklatscht und wir tanzen."
"Wir haben immer verschiedene Kinder. Eine Gruppe kommt richtig mit Energie, eine Gruppe kommt ein bisschen ruhig, mit Gefühl und singt ganz leise. Es ist immer unterschiedlich. Vorhin hatten wir eine Gruppe, die sind supermotiviert. Wir versuchen unser Bestes zu geben, obwohl die manchmal kommen und sagen ‚oh, jetzt singen, so früh am Morgen …‘ Aber wir geben unser Bestes, dass wir sie motivieren. Es geht ja auch um uns als Workshopleiter. Wir sind immer motiviert und versuchen, dass wir alle motiviert sind und zusammen singen."
Singen früh am Morgen, das ist nicht jedermanns Sache, auch in der musikalischen Annenschule. Noch größer ist für einige Überwindung in der Turnhalle. Hier klingt die durch den Krieg gerettete Oud von Medizinstudent Thabet Azzawi. Trompeter Arystan Petzold gibt den Vortänzer beim syrischen Hochzeitstanz. Dazu gehört auch, sich im Kreis an den Händen zu fassen, bevor am Ende ein Spalier gebildet wird, durch das die Kinder paarweise tanzen.
"Wir haben eine Brücke gemacht. Wir haben uns an den Händen gehalten, jeder hebt eine Hand in die Höhe und geht runter. Wir haben einen Kreis gemacht und geklatscht und wir tanzen."
Lässig und einfach
Wenn Vortänzer Petzold mit seinen langen Haaren im Kreis Freestyle tanzt, sieht es lässig und einfach aus. Doch das trauen sich nicht alle an diesem Morgen, hat Sportlehrer Tobby Schmidt festgestellt.
"Es gibt immer Schüler, die gerade im Sport oder Bio-Unterricht gern in den Mittelpunkt treten, auch mal positiv, aber natürlich auch negativ auffallen. Da finde ich es natürlich schade, dass die sich bei diesen Workshops manchmal gar nicht trauen, in den Mittelpunkt zu gehen und dann vor allen mal was zu zeigen. Irgendeinen Tanzschritt, oder sich ein bisschen zu präsentieren. Da habe ich mir gerade bei denen erhofft, die das immer wieder machen, dass sie das auch jetzt machen. Dafür war ich überrascht, dass andere, die jetzt im Unterricht eher ruhig sind und zurückgezogen, dass die sich mal präsentieren und zeigen was sie können."
Auch Sportlehrer Schmidt hat sich nicht lumpen lassen und ein paar Schritte gezeigt. Bei den Kindern fällt das Urteil über die Tanzkünste ihres Lehrers geteilt aus:
"Also der Herr Schmidt, der hat die ganze Zeit irgendwie schräg getanzt, irgendwie hat er getanzt. Es war schlimm. Nee, das war cool, das war cool! Cool? Du hast dich gar nicht in die Mitte getraut. Aber die Frage ist ja auch: Wie oft tanzt man sonst mit seinem Lehrer, das ist ja auch die Frage. Eigentlich sehr oft. Ja, sehr oft."
Einen Einfluss darauf hat sicher Schulleiterin Ulrike Schulz, nach eigenen Angaben großer Ska-Fan. Schon beim morgendlichen Konzert hat es sie nicht auf dem Stuhl gehalten, nun verfolgt sie mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht den musikalischen Vormittag:
"Und ich bin sehr froh, dass so junge Musiker mit den Kindern zusammen musizieren, denn die haben ja eine Hemmschwelle, die Kinder, irgendwo hinzugehen, ins Theater, zu Orchestern … Und zu solchen Bands abends dürfen sie noch nicht. Und da ist es gut, wenn die das einfach kennenlernen und die zusammen agieren."
"Es gibt immer Schüler, die gerade im Sport oder Bio-Unterricht gern in den Mittelpunkt treten, auch mal positiv, aber natürlich auch negativ auffallen. Da finde ich es natürlich schade, dass die sich bei diesen Workshops manchmal gar nicht trauen, in den Mittelpunkt zu gehen und dann vor allen mal was zu zeigen. Irgendeinen Tanzschritt, oder sich ein bisschen zu präsentieren. Da habe ich mir gerade bei denen erhofft, die das immer wieder machen, dass sie das auch jetzt machen. Dafür war ich überrascht, dass andere, die jetzt im Unterricht eher ruhig sind und zurückgezogen, dass die sich mal präsentieren und zeigen was sie können."
Auch Sportlehrer Schmidt hat sich nicht lumpen lassen und ein paar Schritte gezeigt. Bei den Kindern fällt das Urteil über die Tanzkünste ihres Lehrers geteilt aus:
"Also der Herr Schmidt, der hat die ganze Zeit irgendwie schräg getanzt, irgendwie hat er getanzt. Es war schlimm. Nee, das war cool, das war cool! Cool? Du hast dich gar nicht in die Mitte getraut. Aber die Frage ist ja auch: Wie oft tanzt man sonst mit seinem Lehrer, das ist ja auch die Frage. Eigentlich sehr oft. Ja, sehr oft."
Einen Einfluss darauf hat sicher Schulleiterin Ulrike Schulz, nach eigenen Angaben großer Ska-Fan. Schon beim morgendlichen Konzert hat es sie nicht auf dem Stuhl gehalten, nun verfolgt sie mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht den musikalischen Vormittag:
"Und ich bin sehr froh, dass so junge Musiker mit den Kindern zusammen musizieren, denn die haben ja eine Hemmschwelle, die Kinder, irgendwo hinzugehen, ins Theater, zu Orchestern … Und zu solchen Bands abends dürfen sie noch nicht. Und da ist es gut, wenn die das einfach kennenlernen und die zusammen agieren."
Kinder aus 23 Nationen
Und welche Rolle spielt es, dass einige der Musiker nach Deutschland geflüchtet sind?
"Für unsere Schule ist es sehr wichtig, wobei wir hier ja Kinder aus 23 Nationen haben und die sehr unbeschwert miteinander umgehen. Das machen ja Kinder meistens. Aber mittlerweile gibt es schon Konflikte, die durch die Erwachsenenwelt hineingetragen werden. Das war der eine Grund, warum wir diesen Tag machen wollten. Und das gemeinsam mit Musik rüberzubringen, denke ich, wirkt besser als reden."
Dass die Musiker der Banda Internationale ihre Fluchtgeschichten erzählt haben, hat bei vielen Kindern einen tiefen Eindruck hinterlassen:
"Also wenn ich im Krieg wäre, könnte ich das nicht mehr machen. Die schlimmen Erfahrungen und so …"
"Also ich fand das stark, dass sie das überhaupt sagen wollten, dass das so ist und so, mit der Familie. Ich fand es sehr toll, dass sie sich überhaupt trauen und dass halt meistens die Flüchtlinge halt so als blöd bezeichnet werden, aber wenn man die näher kennenlernt, ist das ja gar nicht so, wie die meistens immer sagen."
"Also tapfer, dass sie da noch spielen können und mutig, dass sie das auch noch selber gesagt haben."
"Und ist das hier an der Schule irgendwie ein Thema, dass Leute vielleicht auch als Flüchtlinge an diese Schule gekommen sind?"
"Äh, nein eigentlich nicht so."
"So, hat es denn euch gefallen bis hierher?"
"JAA!"
"So, dann lasst uns mal zusammensetzen. Es gab ja Instrumentenbau, es gab die Trommelgruppe …"
"Für unsere Schule ist es sehr wichtig, wobei wir hier ja Kinder aus 23 Nationen haben und die sehr unbeschwert miteinander umgehen. Das machen ja Kinder meistens. Aber mittlerweile gibt es schon Konflikte, die durch die Erwachsenenwelt hineingetragen werden. Das war der eine Grund, warum wir diesen Tag machen wollten. Und das gemeinsam mit Musik rüberzubringen, denke ich, wirkt besser als reden."
Dass die Musiker der Banda Internationale ihre Fluchtgeschichten erzählt haben, hat bei vielen Kindern einen tiefen Eindruck hinterlassen:
"Also wenn ich im Krieg wäre, könnte ich das nicht mehr machen. Die schlimmen Erfahrungen und so …"
"Also ich fand das stark, dass sie das überhaupt sagen wollten, dass das so ist und so, mit der Familie. Ich fand es sehr toll, dass sie sich überhaupt trauen und dass halt meistens die Flüchtlinge halt so als blöd bezeichnet werden, aber wenn man die näher kennenlernt, ist das ja gar nicht so, wie die meistens immer sagen."
"Also tapfer, dass sie da noch spielen können und mutig, dass sie das auch noch selber gesagt haben."
"Und ist das hier an der Schule irgendwie ein Thema, dass Leute vielleicht auch als Flüchtlinge an diese Schule gekommen sind?"
"Äh, nein eigentlich nicht so."
"So, hat es denn euch gefallen bis hierher?"
"JAA!"
"So, dann lasst uns mal zusammensetzen. Es gab ja Instrumentenbau, es gab die Trommelgruppe …"
Polonaise durch die Aula
Das Abschlusskonzert: Erst spielt die Big Band, die am Morgen mit Banda-Trompeter Germi Riess geprobt hat. Und dann musizieren alle gemeinsam: Den Rhythmus von Qutaiba Abu Rashed aus Syrien, die einstudierten Lieder aus der Türkei, aus Ghana, aus Russland. Und natürlich wird getanzt. Angeführt von Schulleiterin Ulrike Schulz geht schließlich eine Polonaise durch die Aula.
"Einfach cool, wie die ganze Schule da mitwirken konnte, singen, im Orchester, dann trommeln. War cool."
"Also das war perfekt, ich kann nur einfach sagen, das war geil. Das sie extra so früh losgefahren sind, das war geil."
"Das Lied, das mit dem Ey Coban, das fand ich am besten, weil das ja auch meine Sprache war."
Ihr Großvater sei einst als Flüchtling nach Deutschland gekommen, erzählt die zwölfjährige Beizanour. Besonders herzlich fällt ihre Verabschiedung mit Cellist Akram Younus Ramadhan Al-Siraj aus.
"Die Rückmeldung der Kinder war richtig gut und war beeindruckend. Für die Kinder und für uns auch. Was wir gemacht haben, dass wir sehen, dass es funktioniert hat, und alles schön war. Und auf jeden Fall beeindruckt die Kinder, dass sie eine andere Sprache hören, eine andere Melodie, einen anderen Rhythmus."
Schon bevor sie 2015 neue Mitmusiker in Flüchtlingsunterkünften suchte, war die Dresdner Banda Comunale politisch, spielte auf Anti-Nazi-Demonstrationen und gegen Pegida. Beim Aufräumen denkt Saxophonist Richard Ebert über die Ziele des Workshops nach. In Sachsen, das zeigten die Wahlergebnisse, gebe es noch großen Nachholbedarf beim Kennenlernen neuer Kulturen.
"Wenn wir hier auf der Bühne stehen, dann haben wenigstens die Kinder irgendwie mal ein Bild vor Augen: Thabet erzählt dann halt von sich, dass er Medizin studiert, und Akram macht ein Praktikum an der Schule als Musiklehrer und so weiter. Das halt dieses Klischee, das viele vor Augen haben, nicht zutrifft, sondern dass es eine Bereicherung ist mit den Leuten zu sprechen und zu arbeiten."
"Einfach cool, wie die ganze Schule da mitwirken konnte, singen, im Orchester, dann trommeln. War cool."
"Also das war perfekt, ich kann nur einfach sagen, das war geil. Das sie extra so früh losgefahren sind, das war geil."
"Das Lied, das mit dem Ey Coban, das fand ich am besten, weil das ja auch meine Sprache war."
Ihr Großvater sei einst als Flüchtling nach Deutschland gekommen, erzählt die zwölfjährige Beizanour. Besonders herzlich fällt ihre Verabschiedung mit Cellist Akram Younus Ramadhan Al-Siraj aus.
"Die Rückmeldung der Kinder war richtig gut und war beeindruckend. Für die Kinder und für uns auch. Was wir gemacht haben, dass wir sehen, dass es funktioniert hat, und alles schön war. Und auf jeden Fall beeindruckt die Kinder, dass sie eine andere Sprache hören, eine andere Melodie, einen anderen Rhythmus."
Schon bevor sie 2015 neue Mitmusiker in Flüchtlingsunterkünften suchte, war die Dresdner Banda Comunale politisch, spielte auf Anti-Nazi-Demonstrationen und gegen Pegida. Beim Aufräumen denkt Saxophonist Richard Ebert über die Ziele des Workshops nach. In Sachsen, das zeigten die Wahlergebnisse, gebe es noch großen Nachholbedarf beim Kennenlernen neuer Kulturen.
"Wenn wir hier auf der Bühne stehen, dann haben wenigstens die Kinder irgendwie mal ein Bild vor Augen: Thabet erzählt dann halt von sich, dass er Medizin studiert, und Akram macht ein Praktikum an der Schule als Musiklehrer und so weiter. Das halt dieses Klischee, das viele vor Augen haben, nicht zutrifft, sondern dass es eine Bereicherung ist mit den Leuten zu sprechen und zu arbeiten."