Der groovende Weihnachtsbaum
Barbara Dennerlein - die "First Lady der Hammond Orgel" - hat jetzt mit "Christmas Soul" ein komplettes Weihnachtsalbum aufgenommen. Die Stücke sind jedoch weit entfernt von den original Weihnachtsliedern. Sie sind verjazzt, soulig, groovig, gehen in alle möglichen Richtungen.
Der Weihnachts-Popsong "Let it snow" wurde 1945 in Kalifornien während einer Hitzewelle geschrieben. 70 Jahre später, ebenfalls im Sommer, spielt Barbara Dennerlein ihre Version des Stückes ein. Wie die meisten Weihnachtsalben wurde auch ihres im Sommer aufgenommen. Um in die richtige Weihnachtsstimmung dafür zu kommen brauchte Barbara Dennerlein aber auch kein Schneegestöber und keinen Weihnachtsbaum.
Weit entfernt vom Original
Alles was sie braucht, ist ihre 200 Kilo schwere Hammond Orgel, der sie mal leidenschaftliche, mal witzige, mal berührende Töne entlockt. Die Arrangements ihrer Stücke sind weit entfernt von den original Weihnachtsliedern. Sie sind verjazzt, soulig, groovig, gehen in alle möglichen Richtungen.
Und dazu gibt es etwa im Stück "Christmas Time" die warme, volle Stimme der britischen Jazz- und Soulsängerin Zara McFarlane. Es ist das erste Mal, dass Barbara Dennerlein und Zara McFarlane zusammengearbeitet haben. So wie mit allen anderen Musikern des Albums auch. Allesamt erfahren und herausragend.
Da ist zum Beispiel der Schwede Magnus Lindgren, der auf beeindruckende Weise Saxophon, Flöte und Klarinette spielt und auch fast alle Arrangements für dieses Album geschrieben hat. Dann der Finne Abdissa Assefa, einer der besten europäischen Perkussionisten und der schwedische Drummer Robert Ikiz, der seit Jahren mit Nils Landgren zusammen spielt.
Neben einer Eigenkomposition und den beiden deutschen Weihnachtsliedern "O Tannenbaum" und "Stille Nacht, heilige Nacht" sind die anderen zehn Stücke alles traditionelle amerikanische Weihnachtslieder wie "Little Drummer Boy", "Sleigh Ride" und "Blue Christmas".
Jenseits von Weihnachtskitsch
Nicht umsonst nennt man Barbara Dennerlein die "First Lady der Hammond Orgel". Die Münchnerin ist eine der besten Jazz-Organisten weltweit. Und passend zu ihrem Weihnachtsalbum begann ihre Liebe für das Instrument an Weihnachten, als sie als elfjähriges Mädchen eine Heimorgel unter dem Weihnachtsbaum fand. Und heute, dreißig Jahre später, erzeugt sie mit den Tasten und den Fußpedalen der legendären Hammond Orgel außergewöhnliche Musik, jenseits von Weihnachtskitsch und immer gleichen Weihnachtsliedern.