Aktivismus mit poetischen Worten
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Chansons spielten für Barbara Praví schon früh eine Rolle. Doch auch wenn sie von der Poesie der großen Chansoniers schwärmt, geht es ihr in ihren eigenen Songs auch um gesellschaftskritische Themen. Das zeigt auch ihr neues Album.
Nach ihrem überraschenden zweiten Platz beim Eurovision Song Contest mit ihrem Song "Voilà" hat die französische Sängerin Barbara Praví jetzt ihr neues Album veröffentlicht.
"Es ist natürlich verführerisch, nach so einem Erfolg einfach ein zweites und drittes ‚Voilà‘ aufzunehmen – aber ich denke, das wäre keine gute Idee", sagt sie.
Sängerin und Aktivistin
Von ihrem Erfolg war Praví fast überwältigt. Plötzlich wurde sie beim Urlaub in Portugal von Fans auf der Straße erkannt. "Es ist doch verrückt: Ich bin in einem Land, in dem ich noch nie war, und da kommen Menschen auf mich zu und sagen: ‚Hey, wir haben Tickets für deine Show. Wir freuen uns so!‘"
Zu Hause in Frankreich ist Praví nicht nur als Sängerin bekannt, sondern auch als Aktivistin. In mehreren Songs thematisiert sie Gewalt gegen Frauen. "Ich rede eigentlich nur über Sachen, die ich erlebt habe. Und wenn ich das in Worte fasse, lerne ich mich selbst besser kennen", sagt sie. Frauenrechte seien ein so großes Thema und sie könne nur darüber sprechen, was sie auch erfahren habe.
Worte wie Poesie
Praví wurde zwar in Paris geboren, doch ihre Wurzeln liegen in der ganzen Welt verstreut, erzählt sie. "Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meinem serbischen Großvater. Je älter ich wurde, desto mehr wollte ich über meine Herkunft erfahren."
Den Namen Praví hat sie in Anlehnung an das serbische Wort Prava gewählt, was so viel wie "authentisch" bedeutet.
Als Jugendliche kam sie erstmals mit Chansons Berührung. In der Plattensammlung ihrer Eltern und Großeltern fand sich Musik von Jaques Brel oder Georges Brassens. "Angefangen habe ich mit Jaques Brel, und durch ihn habe ich dann Barbara und Charles Aznavour entdeckt. Ihre Worte sind wie Poesie, und die Musik ist so intensiv", sagt Praví.