Barmer Ersatzkasse für gleiche Arzthonorare bei Kassen- und Privatpatienten

Der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, Dr. Eckart Fiedler, hat den Vorstoß von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt begrüßt, gleiche Arzthonorare bei Kassen- und Privatpatienten einzuführen. Mit diesem Ansatz folge man der Vorgabe "gleiches Geld für gleiche Leistung", sagte er am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur.
Fiedler forderte die Einführung einer einheitlichen Gebührenordnung, "die für alle gilt". Im Rahmen der Krankenhausbehandlung bestehe dieser Grundsatz schon, erklärte er. Dagegen finde im ambulanten Behandlungsbereich immer noch eine "Diskriminierung von Kassenpatienten" statt.

Die Einführung gleicher Honorare für Kassen- und Privatpatienten bedeute nicht das Ende der privaten Versicherer, betonte Fiedler und sagte:

"Das ist doch kein Aus für die private Krankenversicherung, sondern das ist im Grunde genommen ein Gleichschalten von Wettbewerbsbedingungen, in denen man sich durch besondere Effizienz hervor tun kann, zum Beispiel auch in der Frage der Prämiengestaltung."

Ohnehin herrsche im Bereich Medizin kein freier Wettbewerb, führte Fiedler weiter aus. Der "Konsument" Patient sei nicht entscheidungsfrei, weil er unter dem Druck einer möglichen schweren Erkrankung stehe. Wörtlich sagte er:

"Deshalb ist hier auch der Staat zum Schutz verpflichtet, darum gibt es ja auch hier die amtliche Gebührenordnung, die jetzt nur insofern korrigiert wird, dass die Verpflichtung eingeführt wird, dass alle Ärzte erst einmal zum Standardtarif behandeln."