Dschingis Khan für ein halbes Jahr

Baron Ungern von Sternberg, Spross einer deutschbaltischen Adelsfamilie, diente dem russischen Zaren als Offizier. Obwohl vehementer Antibolschewist, spielte er nach der Oktoberrevolution an der Spitze einer Abtrünnigenarmee „Weiße“ und „Rote“ gegeneinander aus. Sein Ziel: ein fernöstlicher Staat, eine Art neues Dschingis-Khan-Imperium.
Mit einer kleinen Schwadron vertrieb er die Chinesen aus Urga, der Hauptstadt der Mongolei. Danach galt er als Befreier des Landes und dessen geistlichen Oberhaupts, den Bogdogegen.
Die Mongolen hielten ihn für eine Wiedergeburt des Kriegsgottes Dschamsaran, er selbst nannte sich einen „militanten Buddhisten“. Im Frühsommer 1921 geriet er auf einem Feldzug gegen die Bolschewiki in deren Hände. Am 15. September 1921 wurde er hingerichtet.
Das Feature verfolgt Ungerns Spuren in der Mongolei und sichtet die Akten, die die roten Kommissare über ihn führten.
Produktion: DLF/SWR 2011