Basketball-Boom

Titelgewinn euphorisiert Nachwuchs

05:52 Minuten
Deutsche Spieler als Basketball-Weltmeister 2023
Der Gewinn der Weltmeisterschaft macht Basketball für viele junge Menschen in Deutschland attraktiver. © Deutscher Basketball Bund
Von Thorsten Philipps |
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Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Basketball steigt der Zulauf der Mädchen und Jungen, die mit der Sportart beginnen, in Deutschland stark an. Manche Teams müssen sogar die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen stoppen.
„Einwurf Deutschland, noch 3,7 Sekunden zu spielen - das muss es sein, das muss es sein, das gibt es nicht: Deutschland ist Basketball-Weltmeister, komplett irre: Deutschland besiegt Serbien mit 83 zu 77 – das ist deutsche Sportgeschichte.“

Ein Boom wie nie zuvor

An diesen Moment erinnert sich Dirk Stricker, der Trainer der Lübecker Turnerschaft, noch ganz genau:
„Zu Hause auf dem Sofa zusammen mit meiner Frau, die ist auch Basketballerin.“
Bei seinem Verein trainiert er Kinder und Jugendliche seit über 30 Jahren. So einen Boom wie in den vergangenen Monaten hat Dirk Stricker noch nicht erlebt:

Wir müssen in diversen Mannschaften einen Aufnahmestopp einrichten, weil wir nicht genug Hallenkapazitäten mehr haben. Trainer werden auch eng, aber die fehlenden Hallenkapazitäten sind das größere Problem. Gerade bei den Kittys, den U10, U12 bis zu den U16 merkt man es besonders.

Basketball-Trainer Dirk Stricker

Von 250 Mitgliedern ist die Lübecker Turnerschaft in den letzten Monaten auf 300 Mitglieder gewachsen, eine zweite Damen- Mannschaft konnte mit 30 Frauen besetzt werden - ein Zuwachs von 20 Prozent.

"Das Interesse wächst spürbar"

Damit liegt der Verein im Bundestrend, bestätigt Christoph Büker, Sprecher des Deutschen Basketball Bundes:
„Das Interesse wächst spürbar. Ganz besonders steigen die Zahlen bei den ganz jungen Korbjägern. Das zeigt die aktuelle Entwicklung der Mitgliederzahlen, und dabei ist der WM-Triumph jetzt noch gar nicht enthalten. Aber auch der Erfolg mit dem dritten Platz bei der Europameisterschaft hat schon für einen Zuwachs gesorgt.“

Ein Viertel der Mitglieder sind weiblich

Zuletzt waren es insgesamt 243.000 Mitglieder, davon sind ein Viertel Frauen oder Mädchen, so wie die 17-jährige Elif Özkan. Ihr macht der Sport viel Spaß:
„Die Bewegung die wir haben, wir laufen ja quer über das Feld, einerseits, andererseits, weil es mit der ganzen Koordination zusammenhängt und den ganzen Körper beansprucht und weil wir auch Spiele haben.“
Ähnlich sehen das auch weitere Mitspielerinnen und Mitspieler aus ihrem Verein.
Ein Sport mit viel Tempo und Spannung, umso ärgerlicher für Elif Özkan, dass jede Woche Fußball gezeigt wird, aber Basketball kaum.
„Finde ich frech, aber Deutschland ist ein Fußballland - und Basketball gehört mehr in die USA. Deshalb ist es verständlich, aber auch schade. Ich finde schon, dass Basketball mehr präsent sein sollte.“

Basketball ist nicht so massenkompatibel

Elifs Trainer Dirk Stricker denkt, dass Fußball einfacher zu verstehen ist als Basketball und deshalb ist Basketball eben nicht so massenkompatibel:
„Ich habe den Eindruck, dass beim Basketball oder Handball die Leute die Regeln nicht so kennen - und das macht es dann schwierig.“
Noch mehr könnten die Frauen und Männer des Deutschen Basketball Bundes mit Siegen bei den Olympischen Spielen auf sich aufmerksam machen. Und wenn es dann am Ende heißt:
„Das muss es sein, das muss es sein!“
Und wenn Deutschland vielleicht sogar eine Medaille holt, dürfte der Basketball-Boom weiter gehen.

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