"Eine geschickte Werbemaßnahme von Netflix"
Ist es nur ein Werbegag oder der Anfang vom Untergang der Filmbranche? Das Filmfestival Venedig zeigt erstmals einen Film, der vom Online-Streamingdienst Netflix produziert wurde. Er soll auch in Kinos laufen. Kinobetreiber Matthias Elwardt aus Hamburg schreckt das aber nicht.
Das Kriegsdrama um Kindersoldaten, gedreht von Cary Fukanga, soll im Oktober auf Netflix laufen und zeitgleich in einige US-Kinos kommen. Vier große Kinoketten in den USA boykottieren den Film allerdings. Streamingdienste werden als Konkurrenz gefürchtet.
Matthias Elwardt, Betreiber des Hamburger Abatonkinos, sieht die Aufregung gelassen. Der Film sei nicht herausragend, die Kinos mit Sicherheit vom Onlinedienst bezahlt. "Das ist einfach eine geschickte Werbemaßnahme von Netflix", sagt er auf Deutschlandradio Kultur. "Die zahlen jetzt zwölf Millionen und sind dafür weltweit im Gespräch."
Keine echte Konkurrenz für das Kino
Wirklich wichtige Filme wie "James Bond" oder "Star Wars" würden immer im Kino stattfinden. Die Besucherzahlen seien trotz zunehmender Konkurrenz durch das Internet stabil. "Kino ist ein sozialer Ort, ist ein kultureller Ort." Die Menschen wollten Filme einfach nicht allein sehen.