Beatles-Sohn Dhani Harrison: "In Parallel"

"Reise zu mehr Gelassenheit"

2369454242_20170302_Dhani_0300_s1.jpg
Die Ähnlichkeit mit Vater George Harrison ist unverkennbar. Jetzt hat Dhani Harrison ein Solo-Album herausgebracht. © Foto: Josh Giroux
Moderation: Vivian Perkovic |
Dhani Harrison, der Sohn des Beatles-Gitarristen George Harrison, bringt mit 39 Jahren sein erstes Solo-Album heraus - nicht unter Pseudonym, sondern unter seinem echten Namen. Seine Botschaft: Jeder solle sich mehr um Selbsterkenntnis bemühen. Diese Botschaft erinnert an den Vater.
Sinatra, McCartney, Presley, Harrison? – Mit einem berühmten Familiennamen aufzuwachsen, kann für die Kinder von großen Künstlern durchaus zu einer Herausforderung werden, wie etwa für Dhani Harrison. Der einzige Sohn des Beatles Gitarristen George Harrison ist zwar als Kind praktisch im Studio seines Vaters George Harrison aufgewachsen. Dennoch unternahm er in seinem Leben viel, um gerade nicht Musiker zu werden.
Dhani Harrison studierte Industriedesign und Physik, er entwarf Autos und arbeitete jahrelang in der Computerspiele Industrie. Seine Musik veröffentlicht er seit 20 Jahren nur unter anderen Namen. Jetzt aber, mit 39 Jahren, ist die Zeit offenbar reif für das Solo-Debüt "In Parallel", das am 6. Oktober unter seinem "echten" Namen erscheint: Zehn Songs, die sich kaum an gewohnte Pop-Song-Formate halten und deren klangliche Vielschichtigkeit an Harrisons Wurzeln als Filmkomponist erinnern.

Erstes Album unter seinem Familiennamen

Im Gespräch beschreibt Dhani Harrison, warum er sich mit seinem berühmten Familiennamen künstlerisch nicht so unbeschwert entwickeln konnte wie andere Musiker. "Ich hatte nicht dieselben Freiheiten, die jemand hat, dessen Namen keiner kennt und der anonym arbeiten kann", sagte Harrison im Deutschlandfunk Kultur.
Dhani Harrison arbeitet seit 20 Jahren als Musiker, in den letzten Jahren vor allem als Komponist für Film- und Fernsehmusik. Nun hatte der Beatles-Sohn aber wieder den Wunsch, Musik zu machen, die nichts mit Film zu tun hat. "Weil ich bei 'In Parallel' von der Komposition bis zum Mastering praktisch alles selbst gemacht habe, lag der Gedanke nahe, es unter meinem Familiennamen zu veröffentlichen", sagte Harrison.

Mehr Selbsterkenntnis - mehr Selbst-Heilung

Typische Popsong-Strukturen, Riffs und Refrains sind nicht sein Fall. "Ich wollte mich von der heutigen Musik absetzen, die für meinen Geschmack viel zu dicht produziert ist und lieber Musik machen, in die man eintauchen kann."
Das Album versteht Harrison als Botschaft, sich mehr um Selbsterkenntnis, Selbst-Liebe und Selbst-Heilung zu bemühen. "Trotz der sozialen Medien leben wir heute total isoliert", sagte der Musiker. Sich selbst zu finden sei heute nicht einfach. "Wir werden von so vielen Dingen abgelenkt und nehmen uns keine Zeit mehr, uns selbst zu finden, zu meditieren, zu versuchen anders mit den Dingen und der Natur umzugehen." Und: "Dieses Album ist auch eine Reise zu mehr innerer Gelassenheit, die mich stärker gemacht hat."

Hören Sie hier das Interview hier auch im englischen Original:
Audio Player

Mehr zum Thema