Bedeutende Azteken-Opfergabe in Mexiko-Stadt entdeckt

    Ein Gemälde, das die Eroberung von Tenochtitlán durch die Armee von Hernán Cortés zeigt.
    Die Eroberung von Tenochtitlán, unbekannter Künstler © imago
    Archäologen haben im ehemaligen Großen Tempel der Azteken in Mexiko-Stadt eine Opfergabe mit 15 Skulpturen aus grünem Stein entdeckt. In einem Behälter seien auch Ohrringe, Perlen aus Stein, Muscheln, Schnecken, Korallen und Meeressand gefunden worden, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) mit. Der Leiter des Ausgrabungsprojekts, Leonardo López Luján, sprach von einem archäologischen "Superfund". Die Opfergabe, die unter der Plattform an der Rückfassade des Templo Mayor lag, stammt aus der Zeit des Herrschers Moctezuma I. (1440-1469). Die Skulpturen seien aber wahrscheinlich viel älter, teilte das INAH mit. Gefunden wurden insgesamt 14 bis zu 30 Zentimeter große Männerskulpturen, eine drei Zentimeter große Frauenfigur, mehr als 1.900 Gegenstände aus dem Meer und 137 Perlen aus grünem Stein. Wo heute Mexiko-Stadt steht, befand sich einst die Hauptstadt des Aztekenreiches Tenochtitlan (1325-1521), die damals mit 200.000 Einwohnern zu den größten der Welt gehörte. Der Haupttempel war der religiöse Mittelpunkt. Er wurde in mehreren Etappen bis zu seiner Zerstörung durch die spanischen Eroberer immer weiter ausgebaut.