Iwona Sobotka, Sopran
Vasilisa Berzhanskaya, Alt
David Butt Philip, Tenor
Paul Gay, Bass
Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Vladimir Jurowski
Tradition neu begründen
Darf es die "Neunte" sein? - Das ist eine ernste Frage und keine Höflichkeitsfloskel. Vladimir Jurowski hat entschieden, die "Neunte" weiterhin zu dirigieren. Er tut dies wahrlich nicht, um eine Tradition stromlinienförmig durchzuwinken. Er will neue Ansätze.
Vladimir Jurowski muss sich der Frage als Chefdirigent nun jedes Jahr seiner Amtszeit fragen: Soll es die Neunte zum Jahreswechsel geben, oder nicht?
Darf es nach all der Missachtung der höchsten menschlichen Ideale, nach all der Ignoranz gegenüber der Umwelt, nach all dem gelebten Hohn gegenüber Beethovens und Schillers kühnem Weltentwurf noch eine "Neunte" zum Jahreswechsel in Sektfeierlaune geben?
Ja - Aber
Vladimir Jurowski bejaht. Aber dieses "Ja" ist für ihn einer Bedingung unterworfen: Damit die "Neunte" auch in Zukunft ihren Sinn und ihre Berechtigung hat, sollte sie jedes Mal nur mit gereinigten Ohren und freiem Kopf gehört werden.
Dabei hilft 2018 ein neues Werk von Georg Katzer, das speziell zu diesem Anlass entstanden ist und mit Beethovens letzter Sinfonie mindestens die Orchesterbesetzung gemeinsam hat.
Im Gespräch mit Stefan Lang äußern sich Komponist und Dirigent über das in Auftrag gegebene Werk und die neue Aufstellung der Konzerttradition, Beethovens Neunte zum Jahresausklang zu spielen.
Aufzeichnung des Konzertes vom 30.12.2018 im Konzerthaus Berlin
Georg Katzer
"discorso" für Orchester (Uraufführung)
"discorso" für Orchester (Uraufführung)
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schillers Ode "An die Freude"
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 mit Schillers Ode "An die Freude"