Begegnungen mit dem Dirigenten Max Pommer (2/3)

„Die Ordnung in der Freiheit suchen“

Ein älterer Mann mit weißem Haar stützt seine ausgestreckte Hand an einer roten Mauer aus großen Steinen.
Max Pommer hat das Musikleben Leipzigs bis 1989 deutlich geprägt. © Max Pommer / Thomas Wolter
Moderation: Bettina Schmidt; Gast: Max Pommer |
Max Pommer, aus Leipzig stammend, zählte zur Avantgarde für Neue und Alte Musik in der DDR. In dieser Folge berichtet er von seiner Zeit als Leipziger Universitätsmusikdirektor, bis der Mauerfall kam. Bis heute wirkt er vor allem in Japan und im Saarland.
Geboren, aufgewachsen, studiert und gearbeitet in Leipzig, etablierte sich Max Pommer als Chor- und Orchesterdirigent. "Man muss die Disziplin in der Freiheit suchen und nicht in den Formeln einer morschen Philosophie", postuliert Claude Debussy als Monsieur Croche antidilettante, seinem "Zweiten Ich" als Musikkritiker.
Für jemanden wie dem Dirigenten Max Pommer, der in einem rigiden und eng gefassten gesellschaftlichen System groß geworden ist, entpuppte sich dieser schlichte Satz als Handlungsmotto seines Wirkens. Unabhängiges Denken und das produktive Ausnutzen von Nischen mündeten in dem festen Willen, Musik unbeeinflusst von Doktrin zu gestalten.

Wirkungsort Leipzig

Diese Eigenständigkeit führt letztendlich in den 70er- und 80er-Jahren zu musikalischem Erfolg: Von Leipzig aus setzt der Universitätsmusikdirektor und spätere Chefdirigent des Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters wichtige Impulse für die Alte und für die Neue Musik in der DDR. Zahlreiche Einspielungen belegen eindrucksvoll eine überbordende musikalische Tatkraft. Dann kam der gesellschaftliche Zusammenbruch der DDR.
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