Janina Kugel: It's now. Leben, führen, arbeiten. Wir kennen die Regeln, jetzt ändern wir sie
Ariston Verlag, München 2021
253 Seiten, 22 Euro
Die Arbeitswelt von starren Strukturen befreien
34:18 Minuten
"Ich war immer ehrgeizig", sagt Janina Kugel. Aber das Leben soll auch Spaß machen. Fünf Jahre lang war sie im Siemens-Vorstand. Jetzt ist sie Beraterin und hat ein Buch zum Thema Arbeit geschrieben.
"Jedes Leben hat Höhen und Tiefen – auch meins", sagt Janina Kugel. Es sei wichtig, sich zu besinnen, was wirklich wichtig sei. "Und wenn man mehrere Optionen hat, versetzt einen das in schwierigen Zeiten in eine bessere Position."
Unter den 100 einflussreichsten Managerinnen
Dabei hat Janina Kugel auf den ersten Blick eine sehr geradlinige Karriere hingelegt. Nach dem Wirtschaftsstudium in Mainz und Verona ging sie zu Siemens – und wurde dort bald Personalleiterin in Italien. Später wurde sie Arbeitsdirektorin und wechselte als bis dahin jüngstes Mitglied in den Vorstand. 2018 wurde sie im Manager-Magazin zu den 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft gezählt.
Lob des krummen Lebenswegs
Dennoch sagt sie, das Interessante an ihrem Weg waren die Kurven, nicht die geraden Strecken.
"Warum geht Deutschland immer davon aus, dass es schnurgerade Lebenswege geben muss? Wir sollten alle eine größere Offenheit im Kopf haben, dass es nicht nur einen beruflichen Weg gibt, sondern eine Vielfalt."
Nun hat sie ein Buch geschrieben, in dem sie beschreibt, wie sich die Arbeitswelt von starren Strukturen befreien lässt – und wie jeder und jede, die arbeitet, davon lernen kann. Janina Kugel ist der Ansicht, dass dringend mehr Frauen in wichtige Funktionen gehören.
Engagierte Mutter und Managerin
"Was mich immer angetrieben hat, ist gestalten zu wollen, Erfolg haben zu wollen", sagt sie. Mit steigender Verantwortung sei auch das eingesetzte Zeitkontingent gestiegen: "Gab es Wochenenden ohne Handy? Ehrlich gesagt nein. Aber schauen wir auf die Welt: Nicht überall ist Wochenende, wenn in Deutschland Wochenende ist. Wer global unterwegs ist, muss da flexibel sein."
Janina Kugel hat sich als Mutter für eine Familienkernzeit auch für Managerinnen eingesetzt: "Ich wollte immer beides, Job und Mutter sein. Und wollte nach der Kita Zeit für die Kinder haben. Ich setze mich danach wieder an den Rechner und habe am Ende genauso viel gearbeitet wie die anderen."
Dabei habe sie das Glück gehabt, dass ihre Chefs oder Chefinnen das erlaubt und sie haben zeigen lassen, dass Flexibilität für Familienväter- und mütter funktioniert.
(AB)