Berg-Karabach

"Mittelbar droht eine Ausweitung des Konflikts"

Ein armenischer Soldat in Berg-Karabach im Oktober 2012.
Ein armenischer Soldat in Berg-Karabach im Oktober 2012. © afp / Karen Minasyan
Silvia Stöber im Gespräch mit Oliver Thoma |
Bei Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan sind am Wochenende mindestens 30 Menschen getötet worden. Die Journalistin und Kaukasus-Kennerin Silvia Stöber warnt vor einer Ausweitung des Konflikts auf Russland, die Türkei und Iran.
Nach mehr als 20 Jahren ist der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach wieder aufgeflammt: Bei schweren Kämpfen am Wochenende sollen mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen sein.

Russland "Schutzmacht" Armeniens

Die Journalistin und Kaukasus-Expertin Silvia Stöber warnt, mittelbar drohe die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts. Denn einerseits sei Russland "per Vertrag" Schutzmacht Armeniens und andererseits seien die Türkei und Aserbaidschan kulturell und sprachlich sehr eng beieinander. "Natürlich fühlt sich Erdogan verpflichtet, auf der aserbaidschanischen Seite Position zu ergreifen", so die Journalistin.
Zwar hätten eigentlich weder Russland noch die Türkei ein Interesse daran, diesen Konflikt aufbrechen zu lassen, räumt Stöber ein:
"Aber dass Armenien und Aserbaidschan, indem sie halt beide versuchen, diesen Konflikt für sich zu gewinnen, eben die Türkei und Russland einbeziehen und hineinziehen und möglicherweise auch noch den Iran hineinziehen."
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