Film-Pannen, Nazi-Vergleiche und nackte Hintern
Kein Ton beim Bowie-Special, eine provokante Drehortempfehlung und ein spezieller Auftritt eines Jury-Mitglieds: Bereits in den ersten Tagen haben wir einiges über die diesjährige Berlinale gelernt.
1. Der größte "Eklat"? Keine Frage: Lars Eidingers Hinterteil. Das diesjährige Jurymitglied weiß, wie man feiert - und zieht sich nicht nur auf der Theaterbühne gerne aus. Bei einer Party am Freitagabend in der spanischen Botschaft legte er Platten auf - und das sah dann so aus:
2. Oder war es doch Anke Engelke, die für mehr Aufsehen sorgte? Bei der Eröffnungsgala witzelte sie: "George Clooney hat für 'Monuments Men' viele Millionen investiert, um Deutschland in Nazideutschland zu verwandeln. Dabei hätte er es billiger haben können: 180 Kilometer im Süden in Leipzig." Das fanden nicht alle lustig.
3. Deutschlandradio Kultur sendet aus improvisierten Studios in einem Hotel am Potsdamer Platz. Aber keine Sorge, liebe Rundfunkbeitrags-Kritiker: Der Zugang zum "Health Club" bleibt allen Mitarbeitern verwehrt. Wir schwitzen viel - aber nicht in der Sauna.
4. Kanzlerin Angela Merkel trifft George Clooney - oder war es Ehefrau und Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, die von Merkel empfangen wurde? Egal, die Bilder vom Treffen zum Thema Flüchtlingskrise dominierten den Berlinale-Start und werden in keinem Berlinale-Rückblick fehlen:
5. Anne Zohra Berrached ist erwartungsgemäß die deutsche Regisseurin, die bislang die größte Aufmerksamkeit erhält. Kein Wunder: von ihr stammt schließlich der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag, der heute Premiere feiert. Nach unserem Live-Gespäch in der Berlinale-Lounge am Samstag musste sie minutenlang für Fotografen posieren - hier von uns von der Seite dokumentiert:
6. "Die kann man ja nicht mal zum Kartoffeln-aufbewahren nehmen." Sorry, liebe Taschen-Designer, aber die diesjährige Berlinale-Tasche kommt in unserer Redaktion gar nicht gut an. Unsere Kollegen Susanne Burg und Patrick Wellinski beweisen Haltung und können trotzdem noch lachen:
6. Was wir auch gelernt haben: Als Jury-Chefin braucht man keine Jury-Erfahrung. Erfrischend offen präsentierte sich Oscarpreisträgerin Meryl Streep bei der Eröffnung des Festivals am Donnerstagabend: "Ich habe zwar absolut keine Ahnung, wie man eine Jury leitet. Ich war aber schon Chefin anderer Unternehmen." Und verwies auf ihre Familie mit vier Kindern. Charmante Lebenslaufoptimierung!
7. Tilda Swinton rettet David-Bowie-Vorführung: Bei der Präsentation des Films "The Man who fell to earth" von 1976, in dem der kürzlich verstorbene Musiker David Bowie mitspielt, gab es am Freitagabend 20 Minuten lang keinen Ton. Ausschreitungen konnten aber glücklicherweise verhindert werden - vermutlich dank Tilda Swinton: Fans nutzten die Pause und stürzten sich auf die Schauspielerin, die im Publikum saß. Die gab geduldig Autogramme und ließ sich für Selfies ablichten. Abend gerettet. Und irgendwann gab's beim Berlinale-Bowie-Special auch wieder Ton.
8. Ach - und das Wichtigste zum Schluss: Rezensionen, Interviews und Analysen über viele tolle Filme - aufgearbeitet von unserer Berlinale-Redaktion: