"On Body and Soul" erhält Goldenen Bär

Die ungewöhnliche Liebesgeschichte "On Body and Soul" der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi hat den Goldenen Bären gewonnen. Bei der 67. Berlinale konkurrierten 18 Filme aus der ganzen Welt um einen Goldenen und sieben Silberne Bären.
Die internationale Jury unter dem Vorsitz des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven hat sich entschieden. Auf der Gala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz in Berlin wurden die Preise bekannt gegeben:
Goldener Bär für den Besten Film: "Testről és lélekről" (On Body and Soul) von Ildikó Enyedi, Ungarn

In ihrer Dankesrede betonte die 61-jährige Enyedi, man verstehe den Film nur mit einem großen Herzen, und das Herz der Berlinale sei groß.© dpa picture alliance/ Gregor Fischer
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau in einem Schlachthaus, die die Jury beeindruckt hat. Wir sahen zwei Menschen, die auf ganz erstaunliche Art und Weise miteinander verschmolzen und die Jury habe sich in diesen Film verliebt, sagte Jurypräsident Paul Verhoeven in seiner Laudatio. Ein Film, der nicht nur handwerklich herausragend sei, sondern vor allem auch an ein Wort erinnere, dass viel zu leichtfertig verwendet würde: Mitgefühl.
Silberner Bär für die Beste Regie: Aki Kaurismäki für (The Other Side of Hope), Finnland / Deutschland

Der syrische Flüchtling Khaled landet in "Toivon tuolla puolen" (The other side of hope) bei Restaurantbesitzer Wikström.© Malla Hukkanen © Sputnik Oy
Silberner Bär Großer Preis der Jury: "Félicité", Frankreich / Senegal / Belgien / Deutschland / Libanon - ein starkes Frauenporträt von dem Senegalesen Alain Gomis
Silberner Bär für die Beste Darstellerin: Kim Minhee für "Bamui haebyun-eoseo honja" (On the Beach at Night Alone) von Hong Sangsoo, Republik Korea

Die Gewinnerin des Silbernen Bären für die beste Darstellerin, Kim Minhee© dpa picture alliance/ Britta Pettersen
Silberner Bär für den Besten Darsteller: Georg Friedrich für "Helle Nächte" von Thomas Arslan, Deutschland / Norwegen 2017

Georg Friedrich, Gewinner des Silbernen Bären für den besten Darsteller auf der Berlinale 2017© dpa picture alliance/ Britta Pedersen
Er würde aus seiner Figur einen realen Menschen erschaffen betonte die Jury. Bei seiner Dankesrede klebte Georg Friedrich seinen Kaugummi auf den Silbernen Bären und rezitierte auf Englisch das Gedicht "In the Desert" des amerikanischen Poeten Steven Crane.
Silberner Bär Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet: Agnieszka Holland für "Pokot" (Spoor), Polen / Deutschland / Tschechische Republik / Schweden / Slowakische Republik

Agnieszka Mandat spielt die Hauptrolle in dem polnischen Spielfilm "Pokot" von Agnieszka Holland.© Robert Palka
Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland des Öko-Thrillers "Pokot" betonte, dass gerade in der heutigen Zeit, neue Perspektiven wichtig seien. Filme, die mutig seien und für die Welt wichtige Themen ansprächen.
Silberner Bär für das Beste Drehbuch: Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für "Una mujer fantástica" (A Fantastic Woman) von Sebastián Lelio Chile / USA / Deutschland / Spanien, der auch den Teddy Award 2017 für den Besten Spielfilm gewann
Silberner Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung: Dana Bunescu für den Schnitt des Films "Ana, mon amour", Rumänien / Deutschland / Frankreich
Bär für den Besten Kurzfilm: "Cidade Pequena" (Small Town) von Diogo Costa Amarante, Portugal
Bester Erstlingsfilm: "Estiu 1993" (Summer 1993) von Carla Simón, Spanien
Bester Dokumentarfilm: "Istiyad Ashbah" (Ghost Hunting) von Raed Andoni, Frankreich / Palästina / Schweiz / Katar 2017
Neue Perspektiven, fremde und alt bekannte Welten - der Wettbewerb dieser 67. Berlinale hatte am Ende vor allem eines: strahlende und würdige Gewinner!