Großes Kino: Was sind Ihre Lieblingsfilme?
Anke Leweke und Jochen Laube sind zu Gast bei Vladimir Balzer, von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr. Sie freuen sich auf die Lieblingsfilme-, Regisseure- und Schauspielerinnen der Hörerinnen und Hörer. Beteiligen kann man sich per Telefon unter 0800 2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@deutschlandradiokultur.de" target="_blank" href="https://www.deutschlandfunkkultur.de/im-gespraech.969.de.html">gespraech@deutschlandradiokultur.de.
Was sind Ihre Lieblingsfilme?
90:32 Minuten
"Casablanca", "Der Pate", "Pulp Fiction"? Die Liste der Lieblingsfilme ist lang – und höchst unterschiedlich. Welche Streifen haben Sie nachhaltig beeindruckt, welche Schauspieler? Welchen Film sollte man gesehen haben?
"Mich haben die großen Filme der 90er-Jahre geprägt", sagt der Filmproduzent Jochen Laube. "'La Haine', 'Pulp Fiction', 'The Big Lebowski'– das amerikanische Kino. Aber auch deutsche Filme wie 'Lola rennt'. Als ich den gesehen habe, dachte ich: Wenn so etwas auch in Deutschland möglich ist, dann könnte es auch für mich beruflich möglich sein."
Unvergesslich für ihn: Szenen aus "Absolute Giganten", der Hamburger Underground-Ballade von 1999. Darin etwa Frank Gierings Liebeserklärung an Julia Hummer: "Wenn's so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle wo, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen – und du hörst immer nur diesen einen Moment."
"Ich möchte das Kino wachküssen mit allen Kräften"
Laube, Jahrgang 1978, ist Absolvent der Filmakademie Baden Württemberg. Mit seiner "Sommerhaus Filmproduktion" realisierte er Erfolge wie "In den Gängen" und "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl". Sein aktueller Film "Berlin Alexanderplatz" hatte gerade Weltpremiere auf der "Berlinale".
Die Kinoliebe des gebürtigen Ludwigsburger begann im dortigen Kino "Scala". Als Schüler arbeitete er als Kartenabreißer – und konnte kostenlos Filme gucken. Er ist dem "Scala" bis heute verbunden und hat 2018 das dortige Filmfestival "Lichtspielliebe" ins Leben gerufen.
"Ich liebe es, ins Kino zu gehen und muss leider feststellen, dass in Zeiten von Netflix, Amazon Prime oder Maxdome die Kinogänger immer weniger werden. Unser Festival soll zeigen, wie viel schöner es ist, ein gemeinschaftliches Kinoerlebnis zu haben, als alleine vor dem Fernseher zu sitzen."
Schlaflos am Potsdamer Platz
"Die `Berlinale´ ist für mich wie eine Reise in 10 Tagen um die Welt", sagt unsere Kritikerin Anke Leweke. Gemeinsam mit der Filmredaktion berichtet sie täglich vom Geschehen am Potsdamer Platz – trotz Schlafdefizit immer noch mit Begeisterung. Nachzulesen auf unserem "Berlinale"-Portal.
Ein Hoch auf die "Berliner Schule"
Auch Anke Lewekes Filmleidenschaft begann früh: Schon als Schülerin sah sie die Filme der Nouvelle Vague, von François Truffaut und Jean-Luc Godard, den ersten Zombie-Klassiker von George Romero. Ihr Kino damals: "Das 'Bambi' in Düsseldorf, das gibt es heute noch."
Stilprägend für sie: Die "Berliner Schule", mit Regisseuren wie Christian Petzold, Thomas Arslan oder Maren Ade. Ihre Filme seien ein Aufbruch gewesen nach den 80er-Jahren mit ihrer "biederen Unterhaltungsware" und den "banalen Komödien": "Auf einmal gab es ein Kino, was sich wieder für die deutsche Wirklichkeit geöffnet hat."
Filme, die bis heute "mit ihrem genauen Blick der Welt etwas über das eigene Land zu erzählen haben." Was sie wohl von Petzolds aktuellem Berlinale-Beitrag "Undine" hält?