"Das Kino hat eine Verantwortung in der Gesellschaft"
Bald wird wieder der rote Teppich ausgerollt: Am 5. Februar beginnt die 65. Berlinale. Auch diesmal will Festival-Chef Dieter Kosslick dem politischen Anspruch gerecht werden - und hat sich mit der Auswahl der Beiträge nicht leicht getan.
Die Zusammenstellung des Programms sei auch diesmal nicht einfach gewesen, sagte Berlinale-Chef Dieter Kosslick Deutschlandradio Kultur anlässlich der ersten großen Pressekonferenz.
Auch bei ihrer 65. Auflage wolle die Berlinale ein "politisches Filmfestival" sein: "Ich finde, nicht nur das Kino, sondern überhaupt die, die Kultur haben eine Verantwortung in unserer Gesellschaft." Dieser durch das Grundgesetz geschaffene Freiraum müsse genutzt werden. Im Laufe seiner kuratierenden Tätigkeit habe er aber gelernt, "auch mal auf einen Film zu verzichten", wenn der Verdacht besteht, dass im Herkunftsland Unrecht geschieht, sagt Kosslick.
Auch bei ihrer 65. Auflage wolle die Berlinale ein "politisches Filmfestival" sein: "Ich finde, nicht nur das Kino, sondern überhaupt die, die Kultur haben eine Verantwortung in unserer Gesellschaft." Dieser durch das Grundgesetz geschaffene Freiraum müsse genutzt werden. Im Laufe seiner kuratierenden Tätigkeit habe er aber gelernt, "auch mal auf einen Film zu verzichten", wenn der Verdacht besteht, dass im Herkunftsland Unrecht geschieht, sagt Kosslick.
Wenn es diplomatische Verwicklungen gebe, wie im Fall der umstrittenen Nordkorea-Satire "The Interview", habe er "einen Freund im Auswärtigen Amt", den er um Rat fragen könne, sagt Kosslick. Nordkorea hatte angenommen, dass "The Interview" auf der Berlinale gezeigt wird, doch der deutsche Kinostart fällt nur zufällig auf den Berlinale-Start am 5. Februar
23 Filme im Wettbewerb, darunter auch Jafar Panahi und vier deutsche Filme
Ein gutes Beispiel für den politischen Anspruch des Berliner Filmfestes ist Jafar Panahi. Trotz eines offiziellen Berufsverbots drehte der iranische Regisseur mit "Taxi" wieder einen neuen Film, der mit 22 anderen Filmen im Wettbewerb laufen wird. Für seinen ebenfalls heimlich gemachten Film "Geschlossener Vorhang" hatte Panahi 2013 einen Silbernen Bären für das Drehbuch bekommen, durfte aber nicht zur Preisverleihung ausreisen. Auch als er 2011 einen Platz in der Internationalen Jury hatte, ließ ihn der Iran nicht aus dem Land.
Insgesamt werden auf der Berlinale vom 5. bis 15. Februar 441 Filme zu sehen sein, noch einmal 30 mehr als vor einem Jahr. 23 Produktionen laufen im Wettbewerb, 19 davon konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären, die am 14. Februar verliehen werden.
Aus Deutschland sind vier Filme im Wettbewerb vertreten: "Als wir träumten" von Andreas Dresen, "Victoria" von Sebastian Schipper und "Elser" von Oliver Hirschbiegel. Letzterer läuft außer Konkurrenz.