"Diese Auszeichnung bedeutet mir eine Menge"
Die Berlinale sei für ihn enorm wichtig, sagt Michael Ballhaus, einer der international bedeutendsten Kameramänner. Deshalb freue er sich auch sehr über die Auszeichnung für sein Lebenswerk auf dem diesjährigen Filmfestival. Als "sehr lustig" hat er in Erinnerung, wie er 1990 Jury-Präsident wurde.
Der Goldene Ehrenbär für sein Lebenswerk, den der Kameramann Michael Ballhaus im Rahmen der diesjährigen Berlinale erhält, habe für ihn eine große Bedeutung, sagte Ballhaus im Deutschlandradio Kultur. "Ich war der Berlinale immer sehr verbunden."
Er sei seinen Regisseuren ein kongenialer Partner gewesen, sein Werk sei einzigartig, begründete Berlinale-Direktor Dieter Kosslick die Auszeichnung für Ballhaus. Der 1935 in Berlin geborene Ballhaus gehört zu den international bedeutendsten Kameramännern. Er arbeitete mit zahlreichen berühmten Regisseuren, darunter Rainer Werner Fassbinder und Volker Schlöndorff, später dann in den USA Martin Scorsese, Robert de Niro, Paul Newman und Leonardo di Caprio.
Der Ehrenbär bedeute ihm viel, so Ballhaus, da er der Berlinale immer sehr verbunden gewesen sei. "Ich habe sie von Anfang an verfolgt." Das Filmeschauen sei seine Filmschule gewesen. "Das fing mit der Nouvelle Vague an und hat sich dann fortgesetzt."
Durch eine große Verlegenheit zum Präsidenten der Berlinale-Jury
Beispielsweise Martin Scorsese habe er auf der Berlinale zum ersten Mal gesehen, als der seinen Film "Wie ein wilder Stier" vorgestellt habe. "Dann habe ich zu meiner Frau gesagt, mit diesem Regisseur möchte ich gerne einmal einen Film drehen. Ich hätte auch sagen können: Ich möchte zum Mond fliegen."
Als "sehr lustig" hat Ballhaus in Erinnerung, wie er 1990 Präsident der Internationalen Berlinale-Jury wurde. Der damalige Berlinale-Direktor Moritz de Hadeln habe ihn angerufen und gesagt: "Herr Ballhaus, ich habe eine große Bitte, ich bin in großer Verlegenheit. Der Jury-Präsident für dieses Jahr hat abgesagt, der konnte nicht, würden Sie das übernehmen?", erzählt Ballhaus. Er habe dann die französische Filmproduzentin Margaret Ménégoz, die er von einem Filmdreh kannte, gebeten, ihm zu helfen. "Dann haben wir das zusammen gemacht, und das ging eigentlich sehr gut."