Berlinale: Jüdische Weltkongress wirft Roth Untätigkeit vor

    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, spricht während der Vorstellung der Berlinale-Spitze im Gropius Bau. Die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin fanden vom 15. bis zum 25. Februar 2024 statt.
    Die Diskussion um Isrealkritik auf der Berlinale-Gala und die Rolle der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), hält an. © picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow
    Der Jüdische Weltkongress hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth wegen ihres Umgangs mit Antisemitismusvorwürfen auf der Berlinale scharf kritisiert. Sie habe sich wie eine Besucherin verhalten und nicht wie die veranwortliche Ministerin, schrieb Vizepräsident Maram Stern in einem offenen Brief, der Zeit Online vorliegt. Stern wörtlich: "Wenn Künstler sich antisemitisch äußern, dann, Frau Roth, ist Ihr Platz nicht an der Seite der Künstler, sondern an der Seite der Juden." Schon bei der Documenta, bei der antisemitische Kunstwerke ausgestellt wurden, habe Roth sich geweigert Verantwortung zu übernehmen, das wiederhole sich jetzt. Während der Berlinale-Abschlussgala waren Vorwürfe gegen Israel erhoben worden, teils unter Beifall aus dem Publikum. Neben dem Genozid-Vorwurf war von Apartheid die Rede. Nur Berlinale-Chefin Mariette Rissenbeek hatte den Terrorangriff der Hamas erwähnt.