Verzweifelter Kampf um das Recht auf Trauer
"Una mujer fantástica" von Sebastián Lélio erhält den Teddy für den besten queeren Spielfilm. Der Spielfilm steht auch im Wettbewerb der Berlinale. Die Entscheidung der Jury habe großen Anklang beim Publikum gefunden, berichtet Gesa Ufer von der Gala zur Preisverleihung.
In der Kategorie bester Spielfilm ist "Una mujer fantástica" des chilenischen Regisseurs Sebastián Lelio mit dem schwul-lesbischen Filmpreis Teddy-Award ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am Freitagabend im Rahmen einer Gala im Haus der Berliner Festspiele statt. Darüber berichtet unsere Redakteurin Gesa Ufer.
Die Entscheidung der Jury habe großen Anklang beim Publikum gefunden, sagt Ufer im Deutschlandradio Kultur:
"Es ist die Geschichte einer Trans-Frau, deren sehr viel älterer Freund gestorben ist. Und die nun von seiner Verwandtschaft nicht zur Beerdigung gelassen wird. Das ist ein Film darüber, wie diese Frau auf ihr Recht auf Trauer kämpft."
In der Entscheidung der siebenköpfigen Jury aus Filmschaffenden und Menschenrechtsaktivisten heißt es:
"'A Fantastic Woman' ist ein handwerklich perfekter Film mit einem großartigen filmischen Ansatz, der eine intime, aber wenig beachtete Geschichte erzählt. (…) Sebastián Lelio hat die Geschichte mit Verständnis und Mitgefühl ausgestattet, das die anhaltende Diskriminierung und die Marginalisierung von Transgender-Menschen auf der ganzen Welt beleuchtet."
"Es ist die Geschichte einer Trans-Frau, deren sehr viel älterer Freund gestorben ist. Und die nun von seiner Verwandtschaft nicht zur Beerdigung gelassen wird. Das ist ein Film darüber, wie diese Frau auf ihr Recht auf Trauer kämpft."
In der Entscheidung der siebenköpfigen Jury aus Filmschaffenden und Menschenrechtsaktivisten heißt es:
"'A Fantastic Woman' ist ein handwerklich perfekter Film mit einem großartigen filmischen Ansatz, der eine intime, aber wenig beachtete Geschichte erzählt. (…) Sebastián Lelio hat die Geschichte mit Verständnis und Mitgefühl ausgestattet, das die anhaltende Diskriminierung und die Marginalisierung von Transgender-Menschen auf der ganzen Welt beleuchtet."
Monika Treut erhält Auszeichnung für künstlerische Lebensleistung
Der Spezial-Teddy-Award für die künstlerische Lebensleistung ging an Monika Treut, so berichtet Ufer:
"Monika Treut hat schon zu Zeiten queere Filme gemacht, als es das Wort noch gar so wirklich gab. 1988 kam ihr Film 'die Jungfrauenmaschine' heraus. Inzwischen ist Monika Teut ein großes Vorbild für die Filmgemeinde, die sich hier heute trifft."
Wieland Speck, Programmleiter der Sektion Panorama und Erfinder des Teddy-Award, sagt über die Preisträgerin:
"Sie hat immer schon zwischen die Geschlechter geguckt. Und daraus hat sie tatsächlich auch ihre Filme gestrickt. Das ist etwas, was es kaum gibt, wenn man zurückschaut. Und ich denke, dass Monika Treut auch jemand ist, der eben sehr lange durchgehalten hat. Dass man sich selbst treu bleibt, aber auch immer wieder neue Aspekte auftut. Sie ist über die Jahre zu einer Ikone geworden."
"Monika Treut hat schon zu Zeiten queere Filme gemacht, als es das Wort noch gar so wirklich gab. 1988 kam ihr Film 'die Jungfrauenmaschine' heraus. Inzwischen ist Monika Teut ein großes Vorbild für die Filmgemeinde, die sich hier heute trifft."
Wieland Speck, Programmleiter der Sektion Panorama und Erfinder des Teddy-Award, sagt über die Preisträgerin:
"Sie hat immer schon zwischen die Geschlechter geguckt. Und daraus hat sie tatsächlich auch ihre Filme gestrickt. Das ist etwas, was es kaum gibt, wenn man zurückschaut. Und ich denke, dass Monika Treut auch jemand ist, der eben sehr lange durchgehalten hat. Dass man sich selbst treu bleibt, aber auch immer wieder neue Aspekte auftut. Sie ist über die Jahre zu einer Ikone geworden."
Bester Kurzfilm und bester Dokumentarfilm der Teddy-Awards
Als besten Kurzfilm wählte die Jury "My Gay Sister" von Lia Hietala. Es ist die Geschichte eines jungen Mädchens, die von ihrer großen Schwester und deren Freundin mit der Welt der Liebe bekannt gemacht wird.
Mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm wurde "Small Talk" geehrt – darin erzählt die Regisseurin Hui-Chen Huang ihre Familiengeschichte. Sie verschaffe dem Publikum damit Einblicke in eine fremde Kultur, heißt es in der Jurybegründung für diese Auszeichnung.
Mit den Teddys werden seit 1986 während der Berlinale Filme und Dokumentationen ausgezeichnet, die sich mit den Lebenswelten sexueller Minderheiten sowie deren Diskriminierung beschäftigen.
Mit den Teddys werden seit 1986 während der Berlinale Filme und Dokumentationen ausgezeichnet, die sich mit den Lebenswelten sexueller Minderheiten sowie deren Diskriminierung beschäftigen.