Wenn der Jazz "european" klingt
Die Saxofonistin Charlotte Greve wird mit ihrem "Lisbeth Quartett" beim Berliner Festival "Jazzdor" erstmals mit dem französischen Saxofonisten und Klarinettisten Antonin-Tri Hoang gemeinsam musizieren. Sie betont eher europäische Gemeinsamkeiten beim Jazz.
Es ist eine vielversprechende Begegnung auf Augenhöhe, wenn beim deutsch-französischen Festival "Jazzdor" in Berlin die deutsche Saxofonistin Charlotte Greve auf den französischen Saxofonisten und Klarinettisten Antonin-Tri Hoang trifft. Nationalen Unterschieden beim Jazz misst sie allerdings nicht so viel Bedeutung zu, sagte Greve im Deutschlandradio Kultur.
Unterschiedliche Traditionen
Vielmehr hat sie in ihrer neuen Wahlheimat New York die Erfahrung gemacht, dass die Unterschiede eher zwischen europäischem und US-amerikanischen Jazz liegen. "Zumindest die Amis, für die ist es immer ein großes Ding, dass es so 'European" klingt", sagt Greve. "Das wird schon immer wieder gesagt."
Der europäische Jazz sei stärker von der klassischen Musik beeinflusst, während der US-amerikanische an die eigene Tradition von Swing und Blues anknüpfe. Jazz sei in den USA auch viel populärer als in Europa, sagte die Musikerin, die derzeit in New York lebt, aber zum Arbeiten häufig nach Berlin kommt.
Deutschlandradio Kultur begleitet das 9. Berliner Festival "Jazzdor" auch in diesem Jahr als Medienpartner und wird zahlreiche Konzerte mitschneiden und senden.