Erste Entwürfe für Museum der Moderne ausgewählt
Es gebe die Chance, nicht nur ein Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts zu bauen, sondern diesen Ort wirklich zu vollenden, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, über die Auswahl des Ideenwettbewerbs für das Berliner Kulturforum.
In sechs Jahren soll in Berlin das Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts eröffnet werden. Jetzt hat die Jury über den Ideenwettbewerb entschieden und zehn Entwürfe von 400 Einsendungen ausgewählt. Gebaut wird am Kulturforum auf dem Potsdamer Platz zwischen der Neuen Nationalgalerie und Philharmonie.
Bewusste Sichtbeziehungen
"Die Sichtbeziehungen zwischen der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie, zwischen Scharoun und Mies, das hat eigentlich niemand bewusst zerstören wollen", sagte der Präsident der verantwortlichen Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. "Das muss man einfach einbeziehen." Es handele sich um einen sehr akzentuierten städtebaulichen Platz. Man könne hier nicht einfach ein futuristisches Museum hinsetzen und die Umgebung ignorieren. Alle Architekten hätten versucht, eine städtebauliche Lösung für das ganze Kulturforum mitzudenken.
Blick auf die Gesamtkomposition des Platzes
Die Jury habe nun unterschiedliche Entwürfe ausgewählt, die unterschiedliche Herangehensweisen bestmöglich realisieren wollten. So habe es einen Entwurf, der 90 Prozent des Museums in die Tiefe verlege. Ein anderer habe eine Riegelsituation eingebracht, der sich von der Philharmonie bis zu Nationalgalerie hinziehe, aber mit einem Skulpturengarten und Brückenübergängen eine Geste Richtung Staatsbibliothek anbiete. "Man sieht an diesen zwei Beispielen, dass nahezu jeder Architekt versucht hat, wirklich die städtebauliche Gesamtsituation mitzudenken", sagte Parzinger über die eingereichten Entwürfe.
Jurysitzung im November
Die Architektenbüros der zehn prämierten Entwürfe könnten nun automatisch am Realisierungswettbewerb im Sommer teilnehmen, sagte Parzinger. Die Jury werde weitere große internationale Büros auch noch dazu einladen. Andere Architekten könnten sich bewerben. Da die Jury voraussichtlich im November tagen werde, rechne er damit, dass "wir Ende des Jahres schon wissen werden, wer was beim Kulturforum bauen wird." Zwei Jahre nach Bereitstellung der Mittel von 200 Millionen Euro durch den Deutschen Bundestag sei das dann fast in Rekordzeit.