"Die Vielfalt verteidigen!"
Ein Bündnis von Künstlern, Ensembles und der freien Szene hat am heutigen Sonntag zur "Glänzenden Demonstration" aufgerufen - als Gegenprotest zum AfD-Aufmarsch in Berlin. Der Schriftstellerin Maxi Obexer geht es darum, zivilgesellschaftliche Errungenschaften zu verteidigen.
"Was uns verbindet ist, was uns verletzt. Was uns verbindet ist, dass wir verletzbar sind. Was uns verbindet ist, dass wir nicht aufhören zu beginnen."
Das sind einige Zeilen aus dem sogenannten Greifswalder Manifest, das die Schriftstellerin und Theaterautorin Maxi Obexer an diesem Sonntag bei einer der Demonstrationen vortragen wird, die sich der AfD entgegenstellen, die zeitgleich in Berlins Mitte auf die Straße gehen wird. Maxi Obexer schließt sich dem Zug der "Glänzenden Demonstration" an – organisiert von einem Bündnis von Künstlern, Ensembles und der freien Szene, das sich "Die Vielen" nennt.
Es gehe darum, Vielfalt zu verteidigen und sich der armseligen AfD-Ideologie des Wenigen entgegenzustellen, ihr den öffentlichen Raum nicht kampflos zu überlassen, erklärt sie ihre Motivation. "Außerdem ist es wichtig, die Strategie der Autoritären, Rechtspopulisten und Diktatoren, die Begriffe wie Demokratie und Freiheit für sich beschlagnahmten, um sie dann auszuhöhlen und wie Attrappen wieder zurück in die Debatte zu stellen, so dass wir alle zynisch werden, zu durchkreuzen." Es müsse also dem Aufruf der AfD für Demokratie und Freiheit die wahre Bedeutung von Demokratie und Freiheit entgegengehalten werden.
"Wir dürfen nicht zurück gehen und nicht stehen bleiben."
Kultur umfasse zudem eine riesige Dimension von Zivilgesellschaft, stehe für die Reife einer Gesellschaft und Reifeprozesse darin. Es müsse folglich daran erinnert werden, wie wichtig Kultur sei. Dabei müsse gerade jetzt der Blick auf das, was es bereits an Reflexionen innerhalb der Zivilgesellschaft gebe, gelenkt werden: "Wir dürfen nicht zurück gehen und nicht stehen bleiben." Was im Augenblick als Krise ausgerufen wird, sollte vielmehr als Chance betrachtet werden, genauer hinzuschauen auf die Vielfalt einer Gesellschaft. Zu beobachten sei eine Wiederkehr des Herrschaftsanspruchs des alten Patriarchats, das alles in Frage stelle, was es an kollektiven Reflexionen innerhalb von Gesellschaften gegeben habe. Auf diese zivilgesellschaftlichen Errungenschaften sollte man aber gerade stolz sein und sie verteidigen.